Paperback, 115 pages
German language
Published Dec. 31, 1992 by Junghans-Verlag.
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Published Dec. 31, 1992 by Junghans-Verlag.
Das vorliegende Werk über die Entstehung des Zeitbegriffs entwickelt auf knappem Raum eine auch heute noch bemerkenswerte Philosophie und Psychologie der Zeit. Guyau legt seinen Ausführungen ethologische und Kindesbeobachtungen zugrunde und erinnert dabei unwillkürlich an Jean Piaget. Evolutionstheoretische Erwigungen, die Guyau als einer der ersten Philosophen in seine Gedankenwelt einfügt, lassen ihn Kritik an der Kantschen Position von Raum und Zeit als apriorischen Anschauungsformen üben. Zeit ist nach Guyau wie ein Flußbett, das unsere Gefühle und Wahrnehmungen formt; Zeit ist gleichzeitig deren spontanes Strömen durch eben dieses Flußbett. Zeit ist nach Guyau nur eine der Formen der Evolution. Zeit bringt nicht die Evolution hervor, sondern leitet sich von ihr ab. Zeit ist danach die Konsequenz eines Überganges vom Homogenen zum Heterogenen. sie ist eine Differenzierung, die den Dingen zuerkannt worden ist. Zeit ist eine abstrakte Formel, um den Wechsel im Universum zu beschreiben. Dieser ontogenetische Erklärungsversuch hat nichts an Aktualität …
Das vorliegende Werk über die Entstehung des Zeitbegriffs entwickelt auf knappem Raum eine auch heute noch bemerkenswerte Philosophie und Psychologie der Zeit. Guyau legt seinen Ausführungen ethologische und Kindesbeobachtungen zugrunde und erinnert dabei unwillkürlich an Jean Piaget. Evolutionstheoretische Erwigungen, die Guyau als einer der ersten Philosophen in seine Gedankenwelt einfügt, lassen ihn Kritik an der Kantschen Position von Raum und Zeit als apriorischen Anschauungsformen üben. Zeit ist nach Guyau wie ein Flußbett, das unsere Gefühle und Wahrnehmungen formt; Zeit ist gleichzeitig deren spontanes Strömen durch eben dieses Flußbett. Zeit ist nach Guyau nur eine der Formen der Evolution. Zeit bringt nicht die Evolution hervor, sondern leitet sich von ihr ab. Zeit ist danach die Konsequenz eines Überganges vom Homogenen zum Heterogenen. sie ist eine Differenzierung, die den Dingen zuerkannt worden ist. Zeit ist eine abstrakte Formel, um den Wechsel im Universum zu beschreiben. Dieser ontogenetische Erklärungsversuch hat nichts an Aktualität verloren.