Paperback, 184 pages
Deutsch language
Published June 10, 2025 by Karl Dietz Verlag Berlin.
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Published June 10, 2025 by Karl Dietz Verlag Berlin.
Frantz Fanon (1925–1961) hat mit seinem Buch »Die Verdammten dieser Erde« 1961 einen Klassiker der radikalen politischen Theorie geschrieben, der von Befreiungsbewegungen aus dem globalen Süden ebenso wie von der Studierendenbewegung in den westlichen Metropolen als »Bibel der Dekolonisierung« begeistert aufgenommen wurde.
Denker:innen aus dem Umfeld der postkolonialen Theorie konzentrierten sich hingegen auf den »frühen Fanon« und lasen dessen Erstlingswerk »Schwarze Haut, weiße Masken« (1952) als innovative Theorie des Rassismus, vernachlässigten darüber aber den »aktivistischen« Fanon.
Philipp Dorestal rekonstruiert Fanons Gedankengebäude und zeigt dessen inneren Zusammenhang unter Rückgriff auf bisher auf Deutsch noch nicht vorliegende Schriften zu Psychiatrie und Politik auf. Fanon entwickelte, so wird in Dorestals Buch deutlich, eine originelle materialistische Theorie von Rassismus, kolonialer Entfremdung und der politischen Dimension von Begehren, die sich in enger Auseinandersetzung mit, aber auch in Abgrenzung zu Denker:innen wie Hegel, Marx, Sartre, de Beauvoir und Césaire formte.
Fanon schuf so eine unorthodoxe Form …
Frantz Fanon (1925–1961) hat mit seinem Buch »Die Verdammten dieser Erde« 1961 einen Klassiker der radikalen politischen Theorie geschrieben, der von Befreiungsbewegungen aus dem globalen Süden ebenso wie von der Studierendenbewegung in den westlichen Metropolen als »Bibel der Dekolonisierung« begeistert aufgenommen wurde.
Denker:innen aus dem Umfeld der postkolonialen Theorie konzentrierten sich hingegen auf den »frühen Fanon« und lasen dessen Erstlingswerk »Schwarze Haut, weiße Masken« (1952) als innovative Theorie des Rassismus, vernachlässigten darüber aber den »aktivistischen« Fanon.
Philipp Dorestal rekonstruiert Fanons Gedankengebäude und zeigt dessen inneren Zusammenhang unter Rückgriff auf bisher auf Deutsch noch nicht vorliegende Schriften zu Psychiatrie und Politik auf. Fanon entwickelte, so wird in Dorestals Buch deutlich, eine originelle materialistische Theorie von Rassismus, kolonialer Entfremdung und der politischen Dimension von Begehren, die sich in enger Auseinandersetzung mit, aber auch in Abgrenzung zu Denker:innen wie Hegel, Marx, Sartre, de Beauvoir und Césaire formte.
Fanon schuf so eine unorthodoxe Form des Marxismus, der die Gegebenheiten des globalen Südens unter der Kolonialherrschaft zu denken versucht und Fragen aufwarf, die auch heute noch von großer Aktualität sind.
Philipp Dorestal, geb. 1978, studierte Geschichte und Philosophie an der Freien Universität Berlin, der Université Paris Nanterre und der Universität Hamburg. Er ist Autor des Buchs »Style Politics. Mode, Geschlecht und Schwarzsein in den USA, 1943–1975« (2014) und Mitherausgeber von C. L. R. James’ Buch »Die schwarzen Jakobiner. Toussaint Louverture und die Haitianische Revolution« (2021).