Octo started reading Die Reise ins Reich by Tobias Ginsburg

Die Reise ins Reich by Tobias Ginsburg
Acht Monate lang tauchte Tobias Ginsburg inkognito in die Szene der «Reichsbürger» und rechten Verschwörungstheoretiker ein. Er baute sich eine …
I'm Octo and I read crime, horror, sci-fi, fantasy for myself and children books to my offsprings.
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Acht Monate lang tauchte Tobias Ginsburg inkognito in die Szene der «Reichsbürger» und rechten Verschwörungstheoretiker ein. Er baute sich eine …
A strong sequel to Catfishing on CatNet which spins the character development further. The plot is a bit more intense than the first one but it is still mostly lighthearted. This time I also heard the audibook version - the choice of a "male" voice for Cat is a bit jarring. It should have just been kept as being read by the narrator.
A strong sequel to Catfishing on CatNet which spins the character development further. The plot is a bit more intense than the first one but it is still mostly lighthearted. This time I also heard the audibook version - the choice of a "male" voice for Cat is a bit jarring. It should have just been kept as being read by the narrator.
A book I read down in one day and immediately started the sequel. It is fun, has a diverse cast and a light-hearted tone but is also meaningful. It touches darker issues in a respectful way and has a fast developing plot. But what struck me most when I read this "ten minute in the future" young adult novel is how it describes friendships online and offline. I never before have read a book that described my own way of treating internet spaces and friendships and what they mean to me so accurately.
It's been centuries since the robots of Panga gained self-awareness and laid down their tools; centuries since they wandered, en …
To Be Taught, if Fortunate is a 2019 science fiction novella by Becky Chambers.
A short summary would be "the better Lovely Bones" - a slow analysis of family dynamics sparked by the death of a teenager. While here a lot of things are done better which I found tedious in Lovely Bones and welcomed that there is a novel dealing with the struggles of second generation immigration I still could not really warm up with the writing style. Every sentence is hammered into perfection with a clear purpose and the core message (do not shape your children after your expectations) repeated so often that it somehow numbed me. I don't even know if you can even criticise a novel for being be too carefully crafted, but that's how it felt to me.
Zum Tod Christine Nöstlingers habe ich ein paar alte Favoriten hervorgekramt und noch einmal gelesen. Anders als bei vielen Büchern aus meiner Kindheit ist dieses hier noch genauso hervorragend, wie ich es in Erinnerung habe.
Nöstlinger schreibt mit einer feinen Beobachtungsgabe glaubhafte Figuren mit Ecken und Kanten und stellenweise so lustig, dass ich auch heute noch laut loslachen musste. Besonders die familiären Beziehungen in Nöstlingers Büchern haben mir schon immer gefallen, weil sie nicht so klischeehaft sind, sondern nahe am Leben, wo man sich eben auch mal streitet, sich langweilig findet oder sich nicht versteht, doch die Liebe und Herzlichkeit immer hervorstrahlt. Heute als Erwachsene und inzwischen Mutter kann ich das aus anderer Perspektive genau so schätzen wie damals als Kind.
Die Qualität von Kinder- und Jugendbücher, so stelle ich immer wieder fest, zeigt sich erst nach zwei bis drei Jahrzehnten Abstand. Dieses hier kann mit Recht als Klassiker bezeichnet …
Zum Tod Christine Nöstlingers habe ich ein paar alte Favoriten hervorgekramt und noch einmal gelesen. Anders als bei vielen Büchern aus meiner Kindheit ist dieses hier noch genauso hervorragend, wie ich es in Erinnerung habe.
Nöstlinger schreibt mit einer feinen Beobachtungsgabe glaubhafte Figuren mit Ecken und Kanten und stellenweise so lustig, dass ich auch heute noch laut loslachen musste. Besonders die familiären Beziehungen in Nöstlingers Büchern haben mir schon immer gefallen, weil sie nicht so klischeehaft sind, sondern nahe am Leben, wo man sich eben auch mal streitet, sich langweilig findet oder sich nicht versteht, doch die Liebe und Herzlichkeit immer hervorstrahlt. Heute als Erwachsene und inzwischen Mutter kann ich das aus anderer Perspektive genau so schätzen wie damals als Kind.
Die Qualität von Kinder- und Jugendbücher, so stelle ich immer wieder fest, zeigt sich erst nach zwei bis drei Jahrzehnten Abstand. Dieses hier kann mit Recht als Klassiker bezeichnet werden und ich hebe es noch ein paar Jahre weiter für meine Tochter auf, die hoffentlich genauso gerne darin liest, wie ich.
In a corporate-dominated spacefaring future, planetary missions must be approved and supplied by the Company. Exploratory teams are accompanied by …
Als großer Fan des amerikanischen Horrorfilms wollte ich schon immer einmal das Originalbuch lesen und als es mich in einem Tauschbuchregal anlachte, nahm ich es mit.
Es ist interessant zu sehen, was aus dem Buch gemacht wurde, denn so richtig gruselig ist es eigentlich nicht, eher spannend durch die ablaufende Deadline für den ermittelnden Asakawa (im Buch ein Mann, in der amerikanischen Verfilmung wird daraus die alleinerziehende Mutter Rachel) und dessen Entwicklung durch die Geschichte hindurch. Man kann das Buch also durchaus auch lesen, wenn man den Film gesehen hat, da es nur ganz grob den Plot vorgibt und sich sehr gruseln wird man dabei wohl nicht. Folglich hat auch die amerikanische Fortsetzung mit der Originalvorlage überhaupt gar nicht mehr zu tun. Der Weg, den die Ring-Geschichte aber in den Romanen weiter beschreitet, ist nicht so ganz meins, daher wird es wohl bei diesem Buch bleiben.
Als Experiment lese ich derzeit derzeit immer mal wieder alte Favoriten aus meiner Kindheit und Jugend, um zu sehen, wie sie in der Zwischenzeit gealtert sind.
"Mondjäger" ist eines der Bücher, die ich auch heute noch gut lesen konnte. Ich würde es als eine Art "Heart of Darkness" light beschreiben. Das Mädchen Sheba bereist mit ihrem Vater und einem Fotografen das Amazonasgebiet, um der Sage eines mysteriösen Urwaldvolks nachzugehen.
Schon damals hat mich an Sheba fasziniert, dass sie für ein Jugendbuch ungewöhnlich pragmatische Figur ist. Zudem traut Sigrid Heuck auch ihren jungen Leserinnen zu, mit problematischen Protagonistinnen umzugehen, die keineswegs als Helden oder Lichtbringer aus der Zivilisation dargestellt werden, sondern als Eindringlinge in eine fremde Welt, die dort unauslöschlich ihre Spuren hinterlassen. Die Sagen, Legenden und Beschreibung des alltäglichen Lebens der Amazonasbewohner zeugen von guter Recherche und bilden eine dichte Atmosphäre. Gleichzeitig wahrt die Autorin immer den Respekt …
Als Experiment lese ich derzeit derzeit immer mal wieder alte Favoriten aus meiner Kindheit und Jugend, um zu sehen, wie sie in der Zwischenzeit gealtert sind.
"Mondjäger" ist eines der Bücher, die ich auch heute noch gut lesen konnte. Ich würde es als eine Art "Heart of Darkness" light beschreiben. Das Mädchen Sheba bereist mit ihrem Vater und einem Fotografen das Amazonasgebiet, um der Sage eines mysteriösen Urwaldvolks nachzugehen.
Schon damals hat mich an Sheba fasziniert, dass sie für ein Jugendbuch ungewöhnlich pragmatische Figur ist. Zudem traut Sigrid Heuck auch ihren jungen Leserinnen zu, mit problematischen Protagonistinnen umzugehen, die keineswegs als Helden oder Lichtbringer aus der Zivilisation dargestellt werden, sondern als Eindringlinge in eine fremde Welt, die dort unauslöschlich ihre Spuren hinterlassen. Die Sagen, Legenden und Beschreibung des alltäglichen Lebens der Amazonasbewohner zeugen von guter Recherche und bilden eine dichte Atmosphäre. Gleichzeitig wahrt die Autorin immer den Respekt zu anderen Kulturkreisen und Ethnien und nutzt sie nicht einfach als exotischen Hintergrund für ein Dschungelabenteuer. Ein Buch, das ich auch heute weiterempfehlen kann.
Eines meiner absoluten Lieblingsbücher als Kind, das ich etwa in der 5. Klasse bekam und seitdem immer wieder las, bis es dann irgendwann in einer Kiste landete, aus der ich es jetzt wieder herauskramte und sehen wollte, wie ich heute darüber denke.
Die Leseerfahrung war interessant. Einerseits konnte ich mich mit jetzt 37 genau daran erinnern, welche Gefühle und Gedanken das Buch in meinem 10 oder 11jährigen Ich hervorgerufen hat und was ich daran damals so spannend und lesenswert fand: Die Idee einer alten Prophezeiung, die das Schicksal der Menschheit genau kennt, die Methode, wie die Menschheit sich auf den Mond evakuiert, dann die Seuche selbst. Die Beschreibung als zerstörerischer Organismus, der sich über alles Lebende hermacht und sich dabei selbst multipliziert empfand ich auch heute noch als sehr gelungen und bedrohlich, auch die Reise der beiden letzten Überlebenden auf der Erde und ihre Rettung, sowie die mythischen Wesen der …
Eines meiner absoluten Lieblingsbücher als Kind, das ich etwa in der 5. Klasse bekam und seitdem immer wieder las, bis es dann irgendwann in einer Kiste landete, aus der ich es jetzt wieder herauskramte und sehen wollte, wie ich heute darüber denke.
Die Leseerfahrung war interessant. Einerseits konnte ich mich mit jetzt 37 genau daran erinnern, welche Gefühle und Gedanken das Buch in meinem 10 oder 11jährigen Ich hervorgerufen hat und was ich daran damals so spannend und lesenswert fand: Die Idee einer alten Prophezeiung, die das Schicksal der Menschheit genau kennt, die Methode, wie die Menschheit sich auf den Mond evakuiert, dann die Seuche selbst. Die Beschreibung als zerstörerischer Organismus, der sich über alles Lebende hermacht und sich dabei selbst multipliziert empfand ich auch heute noch als sehr gelungen und bedrohlich, auch die Reise der beiden letzten Überlebenden auf der Erde und ihre Rettung, sowie die mythischen Wesen der Mumpels.
Alles andere erwies sich leider als nicht besonders gut gealtert. Das hat nicht einmal damit etwas zu tun, dass ich jetzt erwachsen bin, sondern dass ich inzwischen mehrere Bücher, auch für Jugendliche, gelesen habe, die es einfach besser machen als "Die 13. Prophezeiung". Was mich heute auch schon bei Büchern, die ich für meine eigene, jüngere Tochter aussuche, immer wieder ärgere: Junge Leserinnen und Leser werden von manchen Autorinnen und Autoren schlicht nicht als vollwertiges, mitdenkendes Publikum gesehen, für das man sich Mühe beim Schreiben geben müsste. Das Ergebnis: Riesige Plotlöcher, Logikfehler und platte Charaktere ohne wirkliche Motivation. Hier nur ein paar Beispiele.
- Erklärungen werden eigentlich so gut wie nie gegeben. Dinge geschehen "irgendwie" und für Probleme werden maßgeschneiderte Lösungen ständig aus dem Hut gezaubert. Auch gerne mit einer endlosen Aneinanderreihung von Verben und Adjektiven.
- Die "guten" Charaktere sind einfach wahnsinnig klug, begabt, geschickt in fast allem, was sie tun, freundlich zu Kindern und Tieren und überhaupt völlig ohne Makel. Gleichzeitig leisten sie sich ständig impulsives und rücksichtsloses Verhalten, was aber von allen toleriert wird, weil sie eben so wahnsinnig klug, begabt, geschickt usw. sind und man ja nicht auf sie verzichten kann. Äußerst fragwürdig finde ich das beim zwanzigjährigen Schreiner Simon, der erst durch seine warmherzige Art, auf die Kinder im Ort aufzupassen, positiv hervorgehoben wird - nur um sich sofort in eines der Kinder zu verlieben, als es dann einige Jahre später keins mehr ist. Als erwachsene Leserin zog es mir da wirklich die Augenbrauen in die Höhe.
- Dies geschieht nicht einmal aus böser Absicht, sondern schlicht aus plottechnischer Bequemlichkeit. Daher befinden sich fast alle wichtigen Charaktere im selben kleinen Ort, kennen sich untereinander, kommen teilweise auch aus derselben Familie und heiraten sich dann eben später, wie im Fall von Simon und Peggy. Bei einem Roman über ein Dorf mag das plausibel sein, aber nicht bei einer Geschichte, die auf der ganzen Welt spielt. So sind natürlich dann diejenigen, die das Schicksal des gesamten Globus in der Hand halten, weiß, heteronormativ und aus dem zivilisierten Westen. Der Rest der menschlichen Bevölkerung kommt in Nebensätzen als Beduinen, "Eskimos" usw. vor.
- Selbst mein mickriges Basiswissen Naturwissenschaft reicht dafür aus, um die gesamte Evakuierungsgeschichte und das Überleben der Menschheit im Mond als fliegendem Raumschiff unglaubwürdiger als die Existenz der roten Pest zu halten. Mit nur ein bisschen mehr Recherche wäre dies leicht zu verhindern gewesen.
- Mochte ich als Kind die allwissenden Echsenwesen, gingen sie mir als Erwachsene bereits nach wenigen Begegnungen furchtbar auf den Senkel. Mary Sues mit Schuppen, die in allen Belangen perfekt und überlegen sind und, damit man ihnen genau das nicht vorwerfen kann, einen Makel als Ausrede haben - nämlich keine Hände und ein naives Verständnis der Menschheit. Zudem unterscheiden sie sich höchstens durch ihre Frisuren untereinander.
Hätte es Goodreads damals schon gegeben, wäre das Buch mir sicher fünf Sterne wert gewesen. Mehr als 25 Jahre später bleiben davon nur noch zwei. Einem Kind ab 10 würde ich nicht aktiv von diesem Buch abraten, aber es sicher auch nicht empfehlen. Da gibt es Besseres.
Eines dieser Bücher, über das man am besten vorher kaum etwas weiß, daher versuche ich, nicht zu sehr auf den Plot einzugehen. Eleanor Oliphant geht es eigentlich gut - sie hat ein Dach über dem Kopf, ihr Auskommen und führt ein selbstbestimmtes Leben. Dass in diesem Beziehungen zu Menschen eigentlich keine Rolle spielen, stört sie nicht. Denn ihr Verhalten ist größtenteils sowieso seltsam und unlogisch. Bis sie durch einen Zufall plötzlich erfährt, was Freundschaft und auch Familienleben eigentlich bedeuten können.
Das Buch ist eines der sehr wenigen, das die Ich-Perspektive eines ungewöhnlichen Menschen mit traumatischer Vergangenheit ohne Klischees und vor allem ohne das Heischen von Mitleid glaubwürdig übermitteln kann. (Zu diesen Büchern zähle ich außerdem [b:Room|7937843|Room|Emma Donoghue|https://images.gr-assets.com/books/1344265419s/7937843.jpg|9585076] und [b:Elizabeth Is Missing|18635113|Elizabeth Is Missing|Emma Healey|https://images.gr-assets.com/books/1388883559s/18635113.jpg|24946905]). Eleanor musste und muss viel mitmachen, tritt jedoch nie als passives Opfer auf. Im Gegenteil: Durch die Augen Eleanors treten die vielen, unausgesprochenen Regeln und Rituale, …
Eines dieser Bücher, über das man am besten vorher kaum etwas weiß, daher versuche ich, nicht zu sehr auf den Plot einzugehen. Eleanor Oliphant geht es eigentlich gut - sie hat ein Dach über dem Kopf, ihr Auskommen und führt ein selbstbestimmtes Leben. Dass in diesem Beziehungen zu Menschen eigentlich keine Rolle spielen, stört sie nicht. Denn ihr Verhalten ist größtenteils sowieso seltsam und unlogisch. Bis sie durch einen Zufall plötzlich erfährt, was Freundschaft und auch Familienleben eigentlich bedeuten können.
Das Buch ist eines der sehr wenigen, das die Ich-Perspektive eines ungewöhnlichen Menschen mit traumatischer Vergangenheit ohne Klischees und vor allem ohne das Heischen von Mitleid glaubwürdig übermitteln kann. (Zu diesen Büchern zähle ich außerdem [b:Room|7937843|Room|Emma Donoghue|https://images.gr-assets.com/books/1344265419s/7937843.jpg|9585076] und [b:Elizabeth Is Missing|18635113|Elizabeth Is Missing|Emma Healey|https://images.gr-assets.com/books/1388883559s/18635113.jpg|24946905]). Eleanor musste und muss viel mitmachen, tritt jedoch nie als passives Opfer auf. Im Gegenteil: Durch die Augen Eleanors treten die vielen, unausgesprochenen Regeln und Rituale, die unser soziales Miteinanders ans Licht und es wird klar, wie schwierig sie für jemanden zu navigieren sind, der es intuitiv nicht kann. Und auf komische, aber nie überhebliche Art werden sie oft als banal oder sinnlos entlarvt.
Zudem schafft es Gail Honeyman zu vermitteln, wieviel Größe und Heldentum in kleinen Gesten, schlichter Freundlichkeit und gegenseitigem Respekt steckt. Ich wünsche diesem Buch eine passende Verfilmung, ohne die üblichen glatten Hollywoodstars in der Besetzung. Das würde den Charakteren, die einem mit Eleanor gerade durch ihre Bodenständigkeit ans Herz wachsen, nicht gerecht werden.
Ich war zunächst etwas skeptisch, ob Marc-Uwe Kling auch etwas anderes als das Känguru gut schreiben kann. Nach anfänglicher Gewöhnung an die Welt, die er mit Qualityland schafft, waren diese aber restlos ausgeräumt.
Viele beschreiben "Qualityland" als "The Circle - nur in gut" und das fasst es eigentlich gut zusammen. Marc-Uwe Kling schafft eine Welt, in der Google, Facebook und Amazon die Weltherrschaft haben. Dennoch gelingt ihm das Kunststück einer klugen und differenzierten Technik- und Gesellschaftskritik. Dem sich derzeit sehr trendigen Kulturpessimismus anzuschließen, ist ihm zu platt und das schätze ich sehr. Die Welt von Qualityland ist erschreckend, aber nicht einfach nur unrettbar schlimm. Und unter den Menschen, Robotern und AIs, die sie bevölkern, gibt es sehr liebenswerte und abgrundtief fiese Charaktere - sowie alles dazwischen.
Es ist eines dieser Bücher, das einfach immer nur weiter gehen könnte, auch ohne großartigen Plot, einfach nur um zu wissen, wie es den …
Ich war zunächst etwas skeptisch, ob Marc-Uwe Kling auch etwas anderes als das Känguru gut schreiben kann. Nach anfänglicher Gewöhnung an die Welt, die er mit Qualityland schafft, waren diese aber restlos ausgeräumt.
Viele beschreiben "Qualityland" als "The Circle - nur in gut" und das fasst es eigentlich gut zusammen. Marc-Uwe Kling schafft eine Welt, in der Google, Facebook und Amazon die Weltherrschaft haben. Dennoch gelingt ihm das Kunststück einer klugen und differenzierten Technik- und Gesellschaftskritik. Dem sich derzeit sehr trendigen Kulturpessimismus anzuschließen, ist ihm zu platt und das schätze ich sehr. Die Welt von Qualityland ist erschreckend, aber nicht einfach nur unrettbar schlimm. Und unter den Menschen, Robotern und AIs, die sie bevölkern, gibt es sehr liebenswerte und abgrundtief fiese Charaktere - sowie alles dazwischen.
Es ist eines dieser Bücher, das einfach immer nur weiter gehen könnte, auch ohne großartigen Plot, einfach nur um zu wissen, wie es den Protagonisten und Protagonistinnen jetzt geht und was sie tun. Und es ist genauso lustig, wie die Känguru-Bücher, aus denselben Gründen: Klings staubtrockener Humor und seine Gabe, Running Gags unaufdringlich auf lange Zeit hin zu planen.
Kalliope 7.3: Sie haben einen Fan!
P.S: Ein besonders skurriles Leseerlebnis ergibt sich übrigens, wenn man das Buch über die Audible-App per Android Auto laufen lässt und es dann ständig von Google Maps' Sprachansage unterbrochen wird - der man dann einfach nicht böse sein kann. Sie macht ja nur ihren Job.