Jens Comiotto-Mayer reviewed Kleine Geschichte der Ukraine by Andreas Kappeler (C.H. Beck Paperback ; 1059)
Ein wilder Ritt durch die Geschichte einer immer noch jungen Nation
4 stars
Wäre es möglich, ich würde die „Kleine Geschichte der Ukraine“ mit 3,5 Sternen bewerten. Das Buch ist, auch seinem schlanken Umfang von weniger als 400 Seiten geschuldet, ein wilder Ritt durch die Geschichte einer immer noch jungen Nation, die hier vom Mittelalter bis in das Jahr 2019 spannt, als die Zeichen auf Hoffnung standen und der brutale Angriffskrieg Russlands so noch von den wenigsten erwartet wurde. Der Text ist immer dann stark, wenn er dokumentierend und analytisch bleibt und verliert, sobald Andreas Kappeler ins Dozieren kommt oder den eigenen Standpunkt prominent einbringt. Allgemein sind sowohl die textliche Dichte, die Geschwindigkeit der „Erzählung“ und deren Nachvollziehbarkeit wechselhaft, mit Höhen und Tiefen, aber im Gesamten: unbedingt lesenswert. Wer einen schnellen – wenn auch für Nichthistoriker und der osteuropäischen Kultur bisher eher unbefleckt gegenüberstehenden Menschen nicht ganz einfachen – Einstieg in die Hintergründe des aktuellen Konfliktes sucht, ist mit diesem Buch gut beraten. …
Wäre es möglich, ich würde die „Kleine Geschichte der Ukraine“ mit 3,5 Sternen bewerten. Das Buch ist, auch seinem schlanken Umfang von weniger als 400 Seiten geschuldet, ein wilder Ritt durch die Geschichte einer immer noch jungen Nation, die hier vom Mittelalter bis in das Jahr 2019 spannt, als die Zeichen auf Hoffnung standen und der brutale Angriffskrieg Russlands so noch von den wenigsten erwartet wurde. Der Text ist immer dann stark, wenn er dokumentierend und analytisch bleibt und verliert, sobald Andreas Kappeler ins Dozieren kommt oder den eigenen Standpunkt prominent einbringt. Allgemein sind sowohl die textliche Dichte, die Geschwindigkeit der „Erzählung“ und deren Nachvollziehbarkeit wechselhaft, mit Höhen und Tiefen, aber im Gesamten: unbedingt lesenswert. Wer einen schnellen – wenn auch für Nichthistoriker und der osteuropäischen Kultur bisher eher unbefleckt gegenüberstehenden Menschen nicht ganz einfachen – Einstieg in die Hintergründe des aktuellen Konfliktes sucht, ist mit diesem Buch gut beraten. Hier und da wünschte ich mir, Andreas Kappeler hätte es den Leser:innen durch eine gewohntere, "eingedeutschte" Schreibweise osteuropäischer Städte- und Personennamen etwas leichter gemacht.