Deutsche, Linke und der Nahostkonflikt

Politik im Antisemitismus- und Erinnerungsdiskurs

207 pages

Deutsch language

Published by Wallstein (1. Oktober 2013).

ISBN:
978-3-8353-1362-0
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5 stars (2 reviews)

Immer wieder wird in Deutschland kontrovers diskutiert, ob, wann und warum israelkritische Positionen zum Nahostkonflikt nur kaschierter Antisemitismus seien.Peter Ullrich beleuchtet neue Perspektiven: Einerseits haben Lernprozesse der vergangenen Jahrzehnte dazu geführt, dass die linke Nahostdebatte in Deutschland heute komplexer und ausgewogener ist denn je. Andererseits bleiben doch die Gefahren für eine universalistische linke Position erkennbar. Immer wieder droht der Umschlag ins Partikulare, sei es in Form von Antisemitismus, Rassismus, Islamfeindlichkeit oder extremer Überidentifikation mit Konfliktakteuren.Aus wissenssoziologischer und diskursanalytischer Perspektive untersucht der Autor verschiedene Aspekte des deutschen Blicks auf den Nahostkonflikt.

1 edition

"Nicht schon wieder eine Israel-Diskussion!"

5 stars

Ein sehr guter Überblick über die Diskurse /Argumentationsmuster) der deutschen Linken im Hinblick auf Israel/Palästina. Ullrich nutzt die Methode der Kritischen DIskursanalyse und analysiert wie bestimmte Ereignisse in linken Medien betrachtet werden und auf welche ideologischen Strömungen sich diese zurückführen lassen. Ich find besonders gut, dass das Buch extrem differenziert ist und versch. Antisemitismus-Ebenen betrachtet (diskursive Anschlussfähgkeit, also zB die Verwendung antisemitischer STereotype vor dem HIntergrund einer real existierenden Krise oder tatsächlicher gewollter Judenhass), einen Überblick über die verschiedene Forschung gibt und grundlegende Deutungsmuster antiimperialistischer Traditionslinker, antideutscher Linker und Zwischenpositionen darzustellen. Er verfällt auch nicht in die Behauptung das Antideutsche Positionen und Anti-Antisemitismus und Anti-Imp und (Antizionistischer) Antisemitismus zwingend Hand in Hand gehen müssen und analysiert auch zum Beispiel die rassistischen Stereotype Anti-Inperialisten am Beispiel der (glaub ich) MLPD. Im Gegensatz zu anderen Veröffentlichungen sieht er nicht nur die Anschlussfähigkeit an anti-semitische Diskurse, sondern auch an rassistische, was eine Lücke …