Brillante Idee, leicht angestaubt
3 stars
Was wäre, wenn die Aliens ganz plötzlich einfach da sind - und sie sind keine waffenstarrenden Eroberer, sondern unerträgliche Nervensägen ohne jeglichen Respekt vor Privatsphäre und Geheimnissen? Die Grundidee ist bestechend gut und heute vielleicht vor dem Hintergrund ganz moderner Bedrohungen des Privaten noch ein bisschen aktueller als es beim Erscheinen des Romans. Fredric Browns humoristischer SF-Klassiker ist gekonnt geschrieben und gerade zu Beginn wirklich lustig. Über die ganze Länge des Romans hält Brown diesen Schwung nicht durch, gerade im letzten Drittel geht Martians, Go Home immer mal wieder die Luft aus. Es ist ein Roman der 50er Jahre und das Frauenbild ist das dieser Zeit, allerdings im Vergleich mit anderen Werken nicht besonders schaurig - die Noch-Ehefrau von Luke Deveraux (der Hauptfigur) ist bei allen Hinweisen auf ihre körperlichen Eigenschaften kompetent und intelligent. Die einzigen kurz auftauchenden POC erhalten über rassistische Klischees hinaus wenig Charakterisierung, insbesondere die afrikanischen Figuren …
Was wäre, wenn die Aliens ganz plötzlich einfach da sind - und sie sind keine waffenstarrenden Eroberer, sondern unerträgliche Nervensägen ohne jeglichen Respekt vor Privatsphäre und Geheimnissen? Die Grundidee ist bestechend gut und heute vielleicht vor dem Hintergrund ganz moderner Bedrohungen des Privaten noch ein bisschen aktueller als es beim Erscheinen des Romans. Fredric Browns humoristischer SF-Klassiker ist gekonnt geschrieben und gerade zu Beginn wirklich lustig. Über die ganze Länge des Romans hält Brown diesen Schwung nicht durch, gerade im letzten Drittel geht Martians, Go Home immer mal wieder die Luft aus. Es ist ein Roman der 50er Jahre und das Frauenbild ist das dieser Zeit, allerdings im Vergleich mit anderen Werken nicht besonders schaurig - die Noch-Ehefrau von Luke Deveraux (der Hauptfigur) ist bei allen Hinweisen auf ihre körperlichen Eigenschaften kompetent und intelligent. Die einzigen kurz auftauchenden POC erhalten über rassistische Klischees hinaus wenig Charakterisierung, insbesondere die afrikanischen Figuren erinnern an schaurige Darstellungen aus Vorkriegs-Cartoons, die heute aus guten Gründen nicht mehr gezeigt werden.
Fazit: Mit seiner fantastischen Grundidee unterhält das Buch trotz einiger Längen ordentlich und enthält durchaus einige kluge Betrachtungen über die Auswirkungen der Marsianer-Plage auf die Gesellschaft, ansonsten ist Martians, Go Home aber in jeder Hinsicht deutlich angestaubt.