"Andere Sterne", von Ingvild Rishøi, ist eine kleine weihnachtliche Geschichte über die Schwestern Melissa und Ronja, die es nicht leicht haben. Sie leben am Existenzminimum und ihr Alkoholkranker Vater verliert einen Job nach dem anderen. Doch kurz vor Weihnachten scheint sich ihr Leben endlich zu bessern als ihr Vater eine Anstellung als Weihnachtsbaumverkäufer findet. Ronja träumt von einem eigenen Baum und Weihnachtsgeschenken. Doch als ihr Vater diesen Job ebenfalls hinwirft, nehmen die Mädchen ihr Glück selbst in die Hand. Leider stellt sich dieses Unterfangen schwieriger heraus als gedacht und so erleben wir gemeinsam mit Ronja ihre herzzerreißende Geschichte.

Ich habe mich anfangs etwas vom schlichten Cover und dem einfachen schnörkellosen Erzählstil täuschen lassen. Denn diese Geschichte ist sehr tiefgreifend und bewegend und erzählt so viel über Armut, Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft und über Hoffnung. Es war traurig, wie sich dieses hilflose Mädchen in ihre Träume flüchtet um mit ihrer schwierigen Situation besser umgehen zu können.

Die Geschichte ist bittersüß und doch wunderbar geschrieben. Dieses Buch aus Sicht der kleinen Ronja zu erleben und ihre Liebe zum Vater, aber auch ihre Enttäuschung, zu spüren war an mancher Stelle schon bitter. Auch das vage Ende, erzählt durch Ronjas Fieberträume, lässt viel Spielraum für die eigene Interpretation. Es lässt einen ein wenig mit dem Gefühl zurück, das man ebenfalls bei "das Mädchen mit dem Schwefelhölzchen" verspürt hatte.