Eins der seltenen Bücher, die ich in einem Rutsch gelesen habe. Schon das Auspacken war magisch, denn der Verlag verschickt den Roman in einem schwarzen Umschlag, der mit einer kleinen Schnur verschlossen war. Ich mag Zerbes Sprache und Humor sehr gerne, und auch wenn ich nicht wirklich eine Jugend in der Provinz hatte, kann ich die Rückblenden sehr gut nachvollziehen. Ein bisschen, als würde eins heimlich im Tagebuch einer befreundeten Person lesen. Wegen manchen Sätzen müsste ich eigentlich sticken lernen, denn ich möchte sie mir an die Wand hängen.
Reviews and Comments
he/him, cis. ~37 years. journalism, podcasts, writing. and also reading, of course.
I like sci-fi, plants, public transport, ttrpgs, lasagna, birds. Thinking a lot about the apocalypse, the climate, monsters and queerness.
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joël reviewed Das Orakel von Bad Meisenfeld by Zara Zerbe
joël reviewed Strangers in paradise by Terry Moore
joël reviewed Menschenliebe und Vogel, schrei by Nora Wagener
Ich mochte Menschenliebe und Vogel, schrei.
4 stars
Elke, eine junge Frau, hat die Trennung von ihrem Freund noch nicht ganz verdaut. Und wird von ihrer Mutter, die findet, dass „das“ nicht mehr so weitergehen kann, in Urlaub geschickt. Mit der kleinen Schwester Alela zur Großmutter, die auf dem Dorf lebt. Alea redet nur, wenn sie Lust dazu hat. Lust dazu hat sie so selten, dass die auf die meisten Menschen stumm wirkt. Die Großmutter hat eine geheimnisvolle Vergangenheit, an die sie sich scheinbar nicht erinnert. Das ist mehr oder weniger die Ausgangssituation für den ersten Roman von Nora Wagener, Menschenliebe und Vogel, schrei.
Die Stimmung des Buches hat mich von Anfang an gefesselt. Der Tonfall der Erzählerin ist schwankt zwischen melancholisch und verzweifelt, aber sie hat Biss. Ich habe jetzt lange versucht, eine treffende Formulierung zu finden und habe keine andere als „jugendliche Rotzigkeit“ gefunden. Das passt natürlich nicht so ganz, aber vielleicht wird damit klar, was …
Elke, eine junge Frau, hat die Trennung von ihrem Freund noch nicht ganz verdaut. Und wird von ihrer Mutter, die findet, dass „das“ nicht mehr so weitergehen kann, in Urlaub geschickt. Mit der kleinen Schwester Alela zur Großmutter, die auf dem Dorf lebt. Alea redet nur, wenn sie Lust dazu hat. Lust dazu hat sie so selten, dass die auf die meisten Menschen stumm wirkt. Die Großmutter hat eine geheimnisvolle Vergangenheit, an die sie sich scheinbar nicht erinnert. Das ist mehr oder weniger die Ausgangssituation für den ersten Roman von Nora Wagener, Menschenliebe und Vogel, schrei.
Die Stimmung des Buches hat mich von Anfang an gefesselt. Der Tonfall der Erzählerin ist schwankt zwischen melancholisch und verzweifelt, aber sie hat Biss. Ich habe jetzt lange versucht, eine treffende Formulierung zu finden und habe keine andere als „jugendliche Rotzigkeit“ gefunden. Das passt natürlich nicht so ganz, aber vielleicht wird damit klar, was ich meine: sarkastische Betrachtung des Umfeldes und der eigenen Situation.
Ich bin ein paar Mal über Formulierungen gestolpert. Ich weiß aber nicht, ob das an mir liegt oder an der Autorin. Ich glaubte auch, ein paar „luxemburgische“ Sätze rausgelesen zu haben. Im Deutschunterricht in Luxemburg gibt es ja offensichtlich nichts schlimmeres als ein Lokalkolorit in selbst geschriebenen Texten. Ich glaube, meine 0/30 Punkte auf der Passiv-Grammatikprüfung wurden weniger abschätzig kommentiert als „Luxemburgismen“. Insofern: Scheiß drauf. Falls es denn überhaupt welche gibt. Denn meine Wahrnehmung ist ja auch die von jemanden, der die Autorin kennt und in all das, was da passiert, Luxemburg reinliest. So wie die meisten Leser_innen fälschlicherweise autobiografische Details in Texten vermuten, die dort gar nicht vorhanden sind.
Sehr gefreut habe ich mich über die Beschreibung der Dorfdisko, die das Flying Dutchman zum Vorbild hat. Eigentlich war es längst überfällig, dass dem Fly ein literarisches Denkmal gesetzt wurde. Und spannend, wie sehr Elkes Wahrnehmung mit meiner eigenen Erfahrung bricht. Und realistisch, dass sie nicht auf einmal ausflippt und es toll dort findet.
Ich mochte Menschenliebe und Vogel, schrei. Ich kann es euch nur sehr ans Herz legen. Und das nicht, weil ich Nora sehr sympathisch finde und junge Autor_innen aus Luxemburg doch Aufmerksamkeit gebrauchen können, sondern weil es wirklich ein gutes kleines Stück Literatur ist, das da auf euch wartet.
Review of 'Bi' on 'Goodreads'
4 stars
Very good introduction into the topic of bisexuality. I would have loved a little bit more of a political lens and more on the power of bisexuality to deconstruct societal norms such as gender and monogamy, but as an introductory text, I think this is really good. I think I'll often grab my copy to look up some statistics.
joël rated 50 Years of Text Games: 5 stars
50 Years of Text Games by Aaron A. Reed
50 Years of Text Games: From Oregon Trail to A.I. Dungeon is an extensively researched book chronicling the first half-century …
joël rated Yellowface: 4 stars
Yellowface by R. F. Kuang
What's the harm in a pseudonym? New York Times bestselling sensation Juniper Song is not who she says she is, …
joël reviewed This Is How You Lose the Time War by Amal El-Mohtar
Review of 'This Is How You Lose the Time War' on 'Goodreads'
4 stars
Very enjoyable, quite romantic (even if I'm not that big of a fan of the enemies to lovers trope) and tells us a very important lesson: you win the time war by not writing about paradoxes, meeting your grandparents or much of the details of time travel in general.
joël reviewed Pageboy by Elliot Page
Review of 'Pageboy' on 'Goodreads'
4 stars
Listened to the German version audiobook (due to library reasons), found it good and very honest, but I think I would have liked a more chronological or topical structure better.
joël reviewed Pantopia by Theresa Hannig
Review of 'Pantopia' on 'Goodreads'
4 stars
Durch eine Internetbekanntschaft habe ich von Theresa Hannigs PANTOPIA gehört, es begeistert bestellt und innerhalb von 3 Tagen verschlungen.
Schöne Utopie, auch wenn ich so meine Probleme mit dem (Begriff des) "perfekten Kapitalismus" habe. Ich habe beim Lesen oft gelacht, zum Schluss sind ein paar Tränen verflossen und es gab Star-Trek-Anspielungen. Auch wenn vieles sehr viel einfacher geht, als es wohl in der Realität ablaufen würde: Es tut gut, eine positive Geschichte über eine übermächtige KI zu lesen.
joël rated The Fire Never Goes Out: 5 stars
joël rated Handbuch für Zeitreisende: 5 stars
joël reviewed Queer City by Peter Ackroyd
Review of 'Queer City' on 'Goodreads'
4 stars
The queer history of London, with a lot of historical facts and anecdotes. The final chapter (on the 20th and 21th century) was too short and the conclusion felt weird. I liked the historical information, even if most of the stories are not very uplifting.
Taproot by Keezy Young
Blue is having a hard time moving on. He's in love with his best friend. He's also dead. Luckily, Hamal …
joël rated Before the coffee gets cold: 4 stars
Before the coffee gets cold by Toshikazu Kawaguchi
[Fiction / Fantasy / Contemporary] What would you change if you could go back in time?
In a small back …