Zoi und Einhorn reviewed The Bullet Journal Method by Ryder Carroll
Vielversprechende Technik, aber leider kein heiliger Gral
-- English version below --
Das Buch ist in vier Teile eingeteilt: Im ersten Teil gibt es eine Einleitung, es wird erklärt, wie das System funktioniert und wozu man es nutzen kann. Das ist etwas langatmig, aber ganz hilfreich. Im nächsten Teil wird dann zu Beginn genau erklärt, wie man die einzelnen Seiten nutzt und wie das System aufbaut. Dabei wird auch immer wieder betont, dass es nicht darum geht, hübsche Seiten für Social Media zu haben sondern einfach ein Tool zu nutzen, das im Alltag unterstützt, egal, ob man eine schöne Handschrift hat oder nicht. Das war für mich definitiv der hilfreichste Teil. Dann geht es weiter mit langen Erklärungen, warum so ein System sinnvoll sein soll. Es werden einfach Anekdoten, Ausschnitte aus wissenschaftlichen Theorien und eigene Erfahrung gemischt und so lange durchgeschüttelt, bis das Ganze aus meiner Sicht nicht mehr viel Sinn ergibt. Das ganze aus der Perspektive …
-- English version below --
Das Buch ist in vier Teile eingeteilt: Im ersten Teil gibt es eine Einleitung, es wird erklärt, wie das System funktioniert und wozu man es nutzen kann. Das ist etwas langatmig, aber ganz hilfreich. Im nächsten Teil wird dann zu Beginn genau erklärt, wie man die einzelnen Seiten nutzt und wie das System aufbaut. Dabei wird auch immer wieder betont, dass es nicht darum geht, hübsche Seiten für Social Media zu haben sondern einfach ein Tool zu nutzen, das im Alltag unterstützt, egal, ob man eine schöne Handschrift hat oder nicht. Das war für mich definitiv der hilfreichste Teil. Dann geht es weiter mit langen Erklärungen, warum so ein System sinnvoll sein soll. Es werden einfach Anekdoten, Ausschnitte aus wissenschaftlichen Theorien und eigene Erfahrung gemischt und so lange durchgeschüttelt, bis das Ganze aus meiner Sicht nicht mehr viel Sinn ergibt. Das ganze aus der Perspektive eines weißen Mannes, der wie so viele der Überzeugung ist, wenn man sich nur genug anstrengt, kann man alles schaffen und wer es nicht schafft, hat sich um Umkehrschluss einfach nur nicht genug angestrengt. Diversität und Ungerechtigkeiten des Lebens werden nicht weiter berücksichtigt. Nachdem ich das Buch also schon fast wütend in die Ecke kicken wollte, kamen im letzten Teil noch mal einige hilfreiche Tipps und Beispiele. Mein Fazit: Bullet Journaling an sich kann eine sinnvolle Möglichkeit sein, sich zu strukturieren, aber man braucht dafür auch einige Zeit, z.B. um täglich morgens und abends zu reflektieren. Das mache ich z.B. nach einem Spätdienst nicht mehr, wenn ich dann einfach nur noch ins Bett falle. In einem Bürojob mag das eher gehen. Ich setze das Grundprinzip im Alltag jetzt erstmal um, merke aber, dass ich auch schon an erste Grenzen stoße und für mich modifizieren muss.
-- English version -- Promising technology, but unfortunately no holy grail
The book is divided into four parts: The first part contains an introduction, there is an explanation of how the system works and what it can be used for. This is a little lengthy, but pretty helpful. The next part starts by explaining exactly how to use the individual pages and how to set up the system. It is also repeatedly emphasized that it is not about having pretty pages for social media, but simply using a tool that supports you in everyday life, no matter whether you have nice handwriting or not. That was definitely the most helpful part for me. Then it goes on with long explanations as to why such a system should be useful. Anecdotes, snippets from scientific theories and personal experience are all mixed together and shaken up until the whole thing no longer makes much sense from my point of view. The whole thing from the perspective of a white man who, like so many others, is convinced that if you try hard enough, you can do anything and, in reverse, anyone who doesn't succeed simply hasn't tried hard enough. Diversity and the injustices of life are not considered in any way. So after I almost wanted to angrily kick the book into the corner, the last part of the book provided some helpful tips and examples. My conclusion: Bullet journaling in itself can be a useful way of structuring yourself, but you also need some time for it, e.g. to reflect every morning and evening. I don't do this after a late work shift, for example, when I just fall into bed. In an office job, this may be a little easier. I'm implementing the basic principle in my everyday life for now, but I'm realizing that I'm already reaching some limits and need to modify it for myself.