Jan reviewed Der Astronaut by Andy Weir
Gute SciFi im Stil von "Der Marsianer"
5 stars
Weirs Schreibstil macht wie immer Spaß, das Buch ist spannend, hat ein paar neue Ideen und bietet viel Naturwissenschaft.
Paperback, 560 pages
deutsch language
Published May 10, 2021
Als Ryland Grace erwacht, muss er feststellen, dass er ganz allein ist. Er ist anscheinend der einzige Überlebende einer Raumfahrtmission, Millionen Kilometer von zu Hause entfernt, auf einem Flug ins Tau-Ceti-Sternsystem. Aber was erwartet ihn dort? Und warum sind alle anderen Besatzungsmitglieder tot? Nach und nach dämmert es Grace, dass von seinem Überleben nicht nur die Mission, sondern die Zukunft der gesamten Erdbevölkerung abhängt.
Weirs Schreibstil macht wie immer Spaß, das Buch ist spannend, hat ein paar neue Ideen und bietet viel Naturwissenschaft.
Content warning Spoilerwarnung
Der Astronaut
Ehrlich gesagt, als ich begann das Buch zu lesen hatte ich keine großen Erwartungen: eine 500 Seiten starke Science-Fiction Schwarte, Spiegel Bestseller (keine Ahnung, wie man das wird) ... jedenfalls: ich war sehr positiv überrascht. Vorsicht: die Rezension enthält Spoiler... Ich empfehle, das Buch einfach zu lesen.
Die Erde wird von einem Klimawandel bedroht, doch hier ist es nicht die Menschgemachte Klimakatastrophe, sondern eine außerirdische Lebensform, die sich von Sonnenenergie ernährt, weshalb nicht mehr genug Sonnenlicht und Wärme auf unserem Planeten angkommt.
Um die Menschheit zu retten, wird ein Astronautenteam ohne Rückfahrkarte ins All geschickt mit dem Auftrag, das seltsame Phänomen zu untersuchen und die Ergebnisse an die Erde zurück zu schicken. Zwei der drei Wissenschaftler überleben den Transfer nicht und hier beginnt die Geschichte - ein interessantes Gedankenexperiment:
Wie verhält sich ein Mensch allein im Weltall mit ausschließlich neuen Erfahrungen und Erkenntnissen? Und wie verhält er sich, wenn er der erste Mensch ist, der auf eine andere intelligente Lebensform trifft? Wie begegnen sich zwei interplanetare Wissenschaftler, die weder die selbe Athmosphere zum Leben brauchen, noch ähnliche Sinnesorgane haben?
Ein höchst spekulativer Roman, gespickt mit unzähligen Fakten über die Physik des Universums.
Der Roman kann auch als positive Utopie gelesen werden: in dieser Fiktion schafft es die Menschheit angesichts der globalen Katastrophe zusammen zu arbeiten, die Kräfte aller zu bündeln und eine Lösung zu entwickeln. Können wir das auch mit unserer eigenen ganz irdischen Bedrohung schaffen?
Nicht zuletzt erzählt das Buch von einer intensiven Freundschaft - der ersten Freundschaft zwischen einem Alien und einem Menschen. Beide retten sich mehrfach gegenseitig das Leben und retten gemeinsam ihre jeweiligen Planeten. Bis zum Schluss ist das rührend und herzerwärmend.
Dabei ist das Buch unheimlich unterhaltsam und fesselnd. Ich wollte eigentlich immer weiterlesen, immer wissen, was nun als nächstes passiert. So ließt man sich von Kapitel zu Kapitel und es wird nicht langweilig... Im Handumdrehen sind die 555 Seiten vorbei und es bleibt das gute Gefühl, eine einmalige Reise miterlebt zu haben, von der kein anderer Mensch erfahren wird.