Ein Buch über die Mutter-Sprache
4 stars
Wolf Haas hat einen schönen, ganz besonderen Umgang mit seiner Muttersprache: er zelebriert sie geradezu, er verliert sich gern in Wortspielen und Redensarten, greift diese später wieder in neuen Zusammenhängen auf und sorgt dadurch häufig für verblüffung und Unterhaltung. So verwundert es nicht, dass er in seinem neuen Buch, einer Art Autofiktion, genau die Sprache seiner Mutter immitiert. Wer mal eine Mutter hatte, die, sagen wir das Rentenalter schon eine weile überschritten hat, kennt die "alten Geschichten", und diese Art, zu erzählen, die sich hier auch der Erzähler zu Eigen macht. Lesende, die sich an Sprache mehr erfreuen, als an Geschichte, kommen sehr auf ihre Kosten.