Postpanoptikum
5 stars
„Angesehen, beobachtet, detailliert erwähnt und täglich ununterbrochen beschrieben zu werden, war ein Privileg. Die Chronik einer Person, ihre Lebensgeschichte, ihre Geschichtsschreibung, die am Faden ihrer Existenz entlang erzählt wurde, waren Teil ihrer Machtrituale. Disziplinarverfahren kehren dieses Verhältnis nun um, senken die Schwelle beschreibbarer Individualität und machen diese Beschreibung zu einem Mittel der Kontrolle und einer Methode der Beherrschung. (...) Unsere Gesellschaft ist nicht eine Gesellschaft des Spektakels, sondern eine Gesellschaft der Überwachung. Unter der Oberfläche der Bilder dringen wir tief in die Körper ein. Die Kommunikationskreisläufe sind Träger der Ansammlung und Zentralisierung von Wissen“