Das vorliegende Werk über die Entstehung des Zeitbegriffs entwickelt auf knappem Raum eine auch heute …
📘️Neuerwerbung der Gustav-Landauer-Bibliothek Witten:
Jean-Marie Guyau:
Die Entstehung des Zeitbegriffs
Das vorliegende Werk über die Entstehung des Zeitbegriffs entwickelt auf knappem Raum eine auch heute noch bemerkenswerte Philosophie und Psychologie der Zeit. Guyau legt seinen Ausführungen ethologische und Kindesbeobachtungen zugrunde und erinnert dabei unwillkürlich an Jean Piaget. Evolutionstheoretische Erwigungen, die Guyau als einer der ersten Philosophen in seine Gedankenwelt einfügt, lassen ihn Kritik an der Kantschen Position von Raum und Zeit als apriorischen Anschauungsformen üben. Zeit ist nach Guyau wie ein Flußbett, das unsere Gefühle und Wahrnehmungen formt; Zeit ist gleichzeitig deren spontanes Strömen durch eben dieses Flußbett. Zeit ist nach Guyau nur eine der Formen der Evolution. Zeit bringt nicht die Evolution hervor, sondern leitet sich von ihr ab. Zeit ist danach die Konsequenz eines Überganges vom Homogenen zum Heterogenen. sie ist eine Differenzierung, die den Dingen zuerkannt worden ist. Zeit ist eine abstrakte Formel, um den Wechsel im …
📘️Neuerwerbung der Gustav-Landauer-Bibliothek Witten:
Jean-Marie Guyau:
Die Entstehung des Zeitbegriffs
Das vorliegende Werk über die Entstehung des Zeitbegriffs entwickelt auf knappem Raum eine auch heute noch bemerkenswerte Philosophie und Psychologie der Zeit. Guyau legt seinen Ausführungen ethologische und Kindesbeobachtungen zugrunde und erinnert dabei unwillkürlich an Jean Piaget. Evolutionstheoretische Erwigungen, die Guyau als einer der ersten Philosophen in seine Gedankenwelt einfügt, lassen ihn Kritik an der Kantschen Position von Raum und Zeit als apriorischen Anschauungsformen üben. Zeit ist nach Guyau wie ein Flußbett, das unsere Gefühle und Wahrnehmungen formt; Zeit ist gleichzeitig deren spontanes Strömen durch eben dieses Flußbett. Zeit ist nach Guyau nur eine der Formen der Evolution. Zeit bringt nicht die Evolution hervor, sondern leitet sich von ihr ab. Zeit ist danach die Konsequenz eines Überganges vom Homogenen zum Heterogenen. sie ist eine Differenzierung, die den Dingen zuerkannt worden ist. Zeit ist eine abstrakte Formel, um den Wechsel im Universum zu beschreiben. Dieser ontogenetische Erklärungsversuch hat nichts an Aktualität verloren.
Vorwort – Von Prof.Dr.phil.Dr.iur.utr.Dr.h.c. Philipp Eggers, Rheinische Friedrich-Wilhelms Universität Bonn und Prof.Dr.sc.phil. Karl-Friedrich Wessel, Humboldt-Universität zu Berlin
Jean-Marie Guyau – Leben und Werk des französischen Dichterphilosophen (1854–1888) – Von Ministerialrat Dr.iur.utr.Dr.phil. Hans Hablitzel, München
Jean-Marie Guyau: Die Entstehung des Zeitbegriffs (übersetzt von Dr.sc.phil Frank Naumann, Humboldt-Universität zu Berlin)
Anhang
Alfred Fouillée, Einleitung zur Originalausgabe von „La Genèse de l’Idée de temps“ (1890), (übersetzt von Dr.sc.phil. Frank Naumann, Humboldt-Universität zu Berlin)
Rezension „Guyau, La Genèse de l’Idée de temps“ von Henri Bergson in: Revue Philosophique de la France et de l’Etranger, Janvier & Juin 1891, Seite 185 ff. (übersetzt von Dr.sc.phil. Frank Naumann, Humboldt-Universitiät zu Berlin)