Content warning Kolonialismus
Das Christentum spielte in der brutalen Landvertreibung der Einheimischen eine Schlüsselrolle. Da dem Christentum Land nicht als heilig galt, konnte es, wie anderer weltlicher Besitz auch, als Handelsware gekauft und verkauft werden – eine Vorstellung, die im starken Kontrast zu einer in Afrika weit verbreiteten Kosmologie stand, in welcher Land als heilig und gemeinschaftlich galt, womit der individuelle Besitz oder Verkauf von Land nicht denkbar war (vgl. Cheng 1999). Im Gegenteil: Land galt in vielen Gemeinschaften als unveräußerlich. Die christliche Neubestimmung von Land als säkular und Teil des individuellen Eigentums legte das legale und konzeptionelle Fundament für die Entfremdung des Landes von der einheimischen Bevölkerung und seiner Übernahme durch die Kolonisatoren.
— Postkoloniale Theorie by María do Mar Castro Varela, Nikita Dhawan (Page 78 - 79)