Häufig müssen innerhalb kürzester Zeit einzelne Zimmer oder ganze Wohnungen geräumt und den Besatzungssoldaten zur Verfügung gestellt werden. „Jedenfalls sind sie prompt bei uns im Haus eingefallen", erzählt Peter N. und fügt hinzu: „Mein Vater ist aus Tschechien, von der polnischen Grenze und konnte Russisch sprechen und verstehen. Den haben sie natürlich sofort okkupiert als Dolmetscher."
Georg Halper erinnert sich, dass es an der Tür geläutet hat, und weil nicht sofort jemand beim Gartentor war oder das Gartentor nicht offen war, haben die Russen das Gartentor schon eingetreten gehabt. Und dann hat es also geheißen, binnen einer Stunde ist das Haus zu räumen." Er nimmt den kleinen Luft-schutzkoffer, der mit den Lebensmittelkarten, den Papieren, dem nötigsten Nachtzeug und einer Zahnbürste immer bereitgestanden ist. „Und natürlich konnte man auch noch etwas anderes mitnehmen. Nur, was will man viel mitnehmen, wenn immer ein Russe mit aufgepflanztem Bajonett mit einem im Zimmer ist."
— Roter Stern über Graz by Barbara Stelzl-Marx (Page 87 - 88)