Ich lese hauptsächlich Science Fiction und Sachbücher zum Thema Ernährung, Gesellschaft und teilweise auch Populärwissenschaftliches oder Wissenschaftsgeschichte.
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CW nicht einvernehmlicher Sex, Gender-Binarität
@yaenntz Bezüglich der Gender-Thematik hat die Guin übrigens ein anderes Buch geschrieben, dass ich sehr empfehlen würde: Die linke Hand der Dunkelheit
Freie Geister ist für mich persönlich tatsächlich der beste aller deutschen Titel. Dein Vorschlag gefällt mir aber auch sehr gut.
In der Nacht vom 8. auf den 9. Mai 1945 befreiten Einheiten der 57. Armee …
Johanna Herzog fällt auch ein, wie die Hausmeisterin im Haus einer Bekannten ihrem Papagei den Kragen umdrehte, als die Rote Armee einmarschierte. Der Papagei hatte nämlich besonders gerne „Heil Hitler!" gekrächzt. Bei einer Hausdurchsuchung hätte er die Bewohner durchaus in Schwierigkeiten bringen können.
In der Nacht vom 8. auf den 9. Mai 1945 befreiten Einheiten der 57. Armee …
In den Wochen vom 17. Mai bis zum 31. Juli gehen insgesamt 2403 Anzeigen bei der Polizeidirektion Graz ein. Vergewaltigungen machen dabei mit 326 Fällen 13 Prozent aus. Die meisten Anzeigen beziehen sich mit 1464 Fällen beziehungsweise 61 Prozent auf Plünderungen, gefolgt von 315 Fahrzeugdiebstählen, 214 Fällen der Kategorie „Sonstiges", 68 Raubüberfällen und 16 Morden. Bis Ende 1945 soll noch eine Vielzahl weiterer Anzeigen eingehen. Vor allem Vergewaltigungen werden häufig mit einigen Wochen Verzögerung angezeigt. Die Dolmetscherin überlegt, wie sie wohl selbst vorgehen würde.
Fassungslos liest sie, dass zwei Opfer sogar noch Kinder sind, geboren 1933 beziehungsweise 1931, also zwölf und 14 Jahre alt. Nur wenig älter als ihre eigene Tochter!
In der Nacht vom 8. auf den 9. Mai 1945 befreiten Einheiten der 57. Armee …
Häufig müssen innerhalb kürzester Zeit einzelne Zimmer oder ganze Wohnungen geräumt und den Besatzungssoldaten zur Verfügung gestellt werden. „Jedenfalls sind sie prompt bei uns im Haus eingefallen", erzählt Peter N. und fügt hinzu: „Mein Vater ist aus Tschechien, von der polnischen Grenze und konnte Russisch sprechen und verstehen. Den haben sie natürlich sofort okkupiert als Dolmetscher."
Georg Halper erinnert sich, dass es an der Tür geläutet hat, und weil nicht sofort jemand beim Gartentor war oder das Gartentor nicht offen war, haben die Russen das Gartentor schon eingetreten gehabt. Und dann hat es also geheißen, binnen einer Stunde ist das Haus zu räumen." Er nimmt den kleinen Luft-schutzkoffer, der mit den Lebensmittelkarten, den Papieren, dem nötigsten Nachtzeug und einer Zahnbürste immer bereitgestanden ist. „Und natürlich konnte man auch noch etwas anderes mitnehmen. Nur, was will man viel mitnehmen, wenn immer ein Russe mit aufgepflanztem Bajonett mit einem im Zimmer ist."
Er war ein Star des Sports, noch vor den Fußballhelden von Bern: der einzigartige Hermann …
Eine faszinierende Bergsteiger-Biographie
5 stars
Das Buch besteht aus zwei Teilen, zum einen die ursprüngliche Ausgabe von Hermann Buhl, in der er sein bergsteigerisches Leben Revue passieren lässt, erweitert durch einen ausführlichen Appendix geschrieben und zusammengestellt von Kurt Diemberger. Diemberger war jener Bergsteiger, mit dem Buhl seine letzte Bergtour durchgeführt hat und der auf der Chogolisa seinen tödlichen Absturz miterlebt hat. Buhls ursprüngliche Ausgabe von "Achttausend drüber und drunter" endet mit der erfolgreichen Nanga Parbat Erstbesteigung. Diemberger beleuchtet hingegen die Broad Peek - Chogolisa Expedition (über die Buhl selbst offensichtlich nicht mehr schreiben konnte). Abgedruckt wurden zudem auch Buhls Tagebücher. Das Buch bietet insgesamt eine schöne Mischung aus Biographie und Reisebericht.
Mir hat das Buch richtig gut gefallen. Buhls Biographie ist faszinierend, als Junge aus einfachen Verhältnissen hat er bereits als Jugendlicher den Entschluss gefasst, dass die Berge sein Zuhause werden sollten. Man wundert sich oft, mit welchen Leichtsinn er seine Bergtouren angegangen ist, aber …
Das Buch besteht aus zwei Teilen, zum einen die ursprüngliche Ausgabe von Hermann Buhl, in der er sein bergsteigerisches Leben Revue passieren lässt, erweitert durch einen ausführlichen Appendix geschrieben und zusammengestellt von Kurt Diemberger. Diemberger war jener Bergsteiger, mit dem Buhl seine letzte Bergtour durchgeführt hat und der auf der Chogolisa seinen tödlichen Absturz miterlebt hat. Buhls ursprüngliche Ausgabe von "Achttausend drüber und drunter" endet mit der erfolgreichen Nanga Parbat Erstbesteigung. Diemberger beleuchtet hingegen die Broad Peek - Chogolisa Expedition (über die Buhl selbst offensichtlich nicht mehr schreiben konnte). Abgedruckt wurden zudem auch Buhls Tagebücher. Das Buch bietet insgesamt eine schöne Mischung aus Biographie und Reisebericht.
Mir hat das Buch richtig gut gefallen. Buhls Biographie ist faszinierend, als Junge aus einfachen Verhältnissen hat er bereits als Jugendlicher den Entschluss gefasst, dass die Berge sein Zuhause werden sollten. Man wundert sich oft, mit welchen Leichtsinn er seine Bergtouren angegangen ist, aber die Zeiten waren damals anders. Als Jugendlicher ohne passende Ausrüstung, musste er zuerst oft mit Socken klettern, weil die Schuhe nicht geeignet waren. Später als er den Tiroler Hausbergen im Karwendel "entwachsen" war und andere Herausforderungen suchte, wurden die Touren immer länger, es ging nach Südtirol und später auch in die Westalpen. Auch hier scheint er oft schlecht vorbereitet, muss ohne Licht und schlecht ausgerüstet oft biwakieren. Was wie Leichtsinn wirkt, war im Endeffekt dann genau die richtige "Schule" die ihn zu so einem guten Himalaya-Bergsteiger machten und man versteht dann auch, warum er etwa ein stehendes Biwak (!) in Gipfelnähe des Nanga Parbats überleben konnte.
Die Tourenbeschreibungen sind dabei lebhaft beschrieben, man kann sich als Leser gut in die Situationen hineinfühlen - selbst als bergsteigerischer Laie. Es sind vor allem die mentalen Anstrengungen die besonders beeindrucken. Ohne zu übertreiben oder reißerisch zu sein, beschreibt er die Risiken, denen er ausgesetzt war und wie er diese überwinden konnte.
So hat er einmal um Geld zu sparen die Anreise über die Tiroler Grenze mit dem Fahrrad zurückgelegt und ist von Landeck über den Malojapass zur Sciorahütte gefahren - etwa 150km! Obwohl er am nächsten Morgen verschlafen hat, hat er noch bis Mittag eine Piz Badile-Wand ersterstiegen, nur um dann wieder nach Landeck zurückzuradeln. Im Halbschlaf am Fahrrad ist er dann in den hochwasserführenden Inn gestürzt, das Fahrrad verbogen, mit einer Beule am Kopf und völlig durchnässt musste er dann zu Fuß einige Kilometer weiter, bevor er sich dann von einem Postauto mitnehmen ließ.
Auch Diembergers Beschreibung der Broad Peek Expedition fand ich gut geschrieben und lesenswert. Besonders gut gefallen haben mir auch die Tagebücher, die gut aufzeigen wie der Alltag auf einer solchen Expedition aussieht.
Städtische Urlaubsinseln und Refugien aus Bambus schufen die Voraussetzungen für ein einzigartiges Phänomen der Popkultur . In Amerika durchdrang Mitte …
Er war ein Star des Sports, noch vor den Fußballhelden von Bern: der einzigartige Hermann …
Da was ist das? Mein Freund schaut mich verwundert an. Ein feines Surren erfüllt die Luft. Unheimlich hört es sich an. Ich kenne dieses heimtückische Geräusch bereits. Es ist die mit Elektrizität geladene Atmosphäre. Es sind die Vorboten des Blitzes. Höchste Spannung ist um uns. Da gibt es kein Verweilen mehr. Weg vom Grat, nur hinunter, heißt die Parole! Wir müssen auf den Weiterweg verzichten. Im selben Moment blendet uns bereits ein greller Schein. Ein Schlag trifft uns. Er hebt uns beinahe aus dem Stand. Ein heißer Lufthauch springt uns an. Halb blind und benommen stehen wir da und taub vom Getöse des nachfolgenden Donnerschlages. Schon fährt wieder der nächste Blitz hernieder. Schlag folgt auf Schlag. Ein ohrenbetäubender Lärm, wie in einem Hexenkessel, bricht über uns herein. Der Sturm heult dazu, der Hagel und die niederstürzenden Wassermas-sen rauschen wie eine Flutwelle. Blitz auf Blitz und Donnerschlag auf Donnerschlag. Wir stecken in der Hölle eines Hochgewitters. Wir jagen wie ein gehetztes Wild über das oberste Stück des Grates hinunter, um so wenigstens der unmittelbaren Gefahrenzone zu entrinnen. Ganze Wogen von spitzen Eiskristallen schleudert uns der Gewittersturm ins Gesicht. Wir können die Augen kaum mehr aufhalten, so schmerzt die Haut. Der Fels ist im Nu mit einer gefährlichen Eisschicht überzogen. Immer wieder zwingen uns steile Abbrüche aus der etwas geschützteren Südflanke hinaus auf den Grat. Hier aber ist dieses unheimliche Surren unser ständiger Begleiter.
Er war ein Star des Sports, noch vor den Fußballhelden von Bern: der einzigartige Hermann …
Erst jetzt bei der Rast sehe ich, wie wunderbar eigentlich dies Plätzchen ist. Das ist mir bisher noch gar nicht bewußt geworden. Nach allen Seiten fallen steile Wände ab. So richtig frei komme ich mir hier vor, frei und glücklich wie ein Vogel.
Es ist gut, manchmal ganz allein zu sein. Nur auf sich gestellt. Viel Schönes und Großes erlebt man. Auch sich selbst erlebt und erkennt man besser, als es je mit Gefährten möglich ist. Ich habe die Grenze meiner selbst, meiner Leistungsfähigkeit und meines Willens in den Bergen noch nicht kennengelernt. Aber ich will das! Wenn auch andere mich manchmal krankhaften Ehrgeizes bezichtigen. Wie oberflächlich und billig oft Menschen in ihrem Urteil sind!
@rebel_liest ich schau mir die Serie absichtlich nicht an, solange ich die Bücher nicht gelesen habe 😅 bin aber erst bei Band 3, Band 4 ist aber bereits bestellt