Interessant, Eindrucksvoll, sowie Herausfordernd
5 stars
Endlich habe ich es nach ganze 5 Monaten geschafft das Buch fertigzulesen. Urpsrünglich hatte ich gehofft es innerhalb eines Monats abzuschließen, aber ich wurde stattdessen u.a. von Klausuren davon abgehalten. Es ist auch das erste Mal, dass ich solch ein langes und schwieriges Buch lese.
Das Sammelband, Karl Marx/Friedrich Engels Gesammelte Werke, bildet ein sehr langes Buch mit 826 Seiten und 23 Werke. Nicht nur dauerte es lange zu lesen, sondern die Sprache an sich war auch schwierig, aber mit der Zeit gewöhnte ich mich etwas daran. Was sollte man denn sonst von Schriften erwarten, die vor mehr als 150 Jahren verfasst wurden?
Zum Anfang des Buches gibt es auch eine Vorbemerkung des Herausgebers, Kurt Lhotzky. Hier schildert er auch kurz das Ziel des Sammelbands.
Diese Auswahl soll allen Interessierten die Möglichkeit bieten, Marx und Engels »mit ihren eigenen Worten« kennenzulernen.
Mein Ziel war es, einen möglichst breiten Einblick in das theoretische und praktische Werk von Karl Marx und Friedrich Engels zu bieten. […] Jede, Jeder Interessierte soll sich selbst anhand von Quellentexten ein Bild vom »Marxismus« machen können;
Ich finde das Ziel von Lhotzky ziemlich gelungen. Die Werke in dem Buch sind sehr vielseitig und liefern einen guten Einblick in die Arbeit von Marx und Engels. Man lernt dabei Marx und Engels als Soziologen, Historiker, Philosophen, Politiker und Ökonomen kennen. Sie schreiben über die französische Revolution, den Napoleanischen Staatsstreich, deutsche Philoshopie (Dialektik und Hegel), sowie die Ökonomischen Grundlagen des Kapitalismus und dessen Kritik.
Währrend die historischen Werke schon einbisschen interessant sind, waren sie für mich nicht besonders wichtig und im Verhältnis auch etwas Langweiliger. Mit den ganzen historischen Namen und Ereignissen bin ich auch öfters durcheinander gekommen. Mein Lieblingswerk dazu ist Der Bürgerkrieg von Frankreich.
Die philosophischen (und z.T. Soziologischen) Schriften hingegen waren viel spannender und interessanter. Im Gegensatz zu den anderen Werken ist der Inhalt viel abstrakter und schwieriger zu lesen, weshalb ich auch wahrscheinlich nur ein Drittel davon wirklich verstanden habe. Dennoch war es ein echter Spaß. Am spannendsten fand ich Die Deutsche Ideologie.
Am Wertvollsten und interessantesten waren für mich aber die Ökonomischen Schriften. Hier lernte ich viel von den Theorien über das Profit, die Lohnarbeit und die Arbeitswerttheorie. Diese Werke bildeten die Grundlage für Marx’ Kritik der politischen Ökonomie (Der Kapitalismus). Am besten fand ich hier Lohnarbeit und Kapital.
Insgesamt finde ich, dass jede Person unabgesehen von ihrer politischen Richtung unbedingt dieses Buch lesen sollte, um sich selbst einen eigenen Eindruck direkt anhand der Quellentexten zu machen. Auch trotz Länge, Alter und Schwierigkeit, erlaubt das Buch für neue Meinungen und Sichtweisen. (Einzelne Werke können auch bei www.marxists.org gefunden werden).
Ich werde auf jeden Fall in Zukunft ein paar von den Schriften ein zweites Mal lesen müssen.