Jensi 🏴🚩 • he/him rated Vierundsiebzig: 5 stars
![Ronya Othmann: Vierundsiebzig (German language, 2024, Rowohlt Verlag)](/images/covers/c9d55bd3-c849-4cd4-8ad4-5791215632d9.jpeg)
Vierundsiebzig by Ronya Othmann
"Ich habe gesehen. Das Ich ist ein Zeuge. Es spricht, und doch hat es keine Sprache." So beschreibt Ronya Othmann …
DE/EN • born 1984
Viele ist ohne erneute Sichtung aus meinem alten Goodreads-Account importiert.
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"Ich habe gesehen. Das Ich ist ein Zeuge. Es spricht, und doch hat es keine Sprache." So beschreibt Ronya Othmann …
Ich habe die beiden Vorgänger zu diesem Buch nicht gelesen. Ich habe dieses Buch allerdings verschlungen - Holland erzählt spannend und unterhaltsam. Teilweise geht der rote Faden etwas verloren, teilweise scheinen althergebrachte Vorurteile / Deutungen einfach übernommen worden zu sein. Würde dennoch jeder römischer Geschichte interessierten Person das Buch weiterempfehlen.
Das Buch war damals ein Bestseller, der Autor hat Preise gewonnen, das Werk wird im Deutsch-Unterricht gelesen - ich kann es immer noch nicht nachvollziehen.
Aber: Es liest sich weg wie nix. Einfach ein sehr amüsant geschriebenes Abenteuer, das Tiefgang bietet, wenn man möchte. Kann weiterempfehlen! (Aber halt nicht so gehyped!)
Ausführlich recherchiert und spannend erzählt, zeigt es einen - mir bis dahin mit diesem Tiefgang nicht bekannten - Bezug der Aktion T4 zur Kunst auf. Es ist sehr gut und wichtig, dass hier die Bundeszentrale für politische Bildung eine günstige Ausgabe anbietet: Denn dieses Buch sollte jede*r gelesen haben.
Für dieses Buch wichtige CW: Ableismus, Sterilisation, Mord, Holocaust, Antisemitismus, Kriegsverbrechen.
Ich lese (zumindest gefühlt) selten aktuelle Nicht-Sachbücher. Bei diesem hat es sich auf jeden Fall gelohnt. Die episodische Schilderung der Flucht aus Jugoslawien bzw. umso mehr das Ankommen in Österreich ist bei aller Tragik unterhaltsam. Sicherlich ein manifestierter Survivor Bias: Die Eltern der Protagonistin sind Akademiker*innen, sie selbst auch sehr begabt. Sie konnte zum Glück ihre Geschichte, im Gegensatz zu anderen, erzählen (offensichtlich mit Happy End). - Ich gehe davon aus, dass, obwohl der Text autofiktional sein soll, das Meiste wahrscheinlich sehr an der Realität dran ist. Insbesondere der Vater ist einer der interessantesten Charaktere, die ich je gelesen habe.
Rating "nur" mit 4,5 - ich finde die Sprache nicht immer schön. Gleichsam aber eine interessante Wahl, alle O-Töne in der jeweiligen Sprache auszuschreiben (unter direkter Angabe der Übersetzung). Es gibt übrigens Endnoten in diesem Buch, die absolut lesenswert sind, und die man nicht erst "im Nachgang" lesen sollte, wie …
Ich lese (zumindest gefühlt) selten aktuelle Nicht-Sachbücher. Bei diesem hat es sich auf jeden Fall gelohnt. Die episodische Schilderung der Flucht aus Jugoslawien bzw. umso mehr das Ankommen in Österreich ist bei aller Tragik unterhaltsam. Sicherlich ein manifestierter Survivor Bias: Die Eltern der Protagonistin sind Akademiker*innen, sie selbst auch sehr begabt. Sie konnte zum Glück ihre Geschichte, im Gegensatz zu anderen, erzählen (offensichtlich mit Happy End). - Ich gehe davon aus, dass, obwohl der Text autofiktional sein soll, das Meiste wahrscheinlich sehr an der Realität dran ist. Insbesondere der Vater ist einer der interessantesten Charaktere, die ich je gelesen habe.
Rating "nur" mit 4,5 - ich finde die Sprache nicht immer schön. Gleichsam aber eine interessante Wahl, alle O-Töne in der jeweiligen Sprache auszuschreiben (unter direkter Angabe der Übersetzung). Es gibt übrigens Endnoten in diesem Buch, die absolut lesenswert sind, und die man nicht erst "im Nachgang" lesen sollte, wie ich das ignoranterweise getan habe.
Ich bin auf dieses Buch durch Schuberts Auftritt beim Dissens Podcast aufmerksam geworden. Id-Politik, so Schuberts These, ist ein Beitrag zur Weiterentwicklung der Demokratie, und nicht nur eine Ansammlung von "Nebenwidersprüchen" neben dem "Hauptwiderspruch".
Am 7. Oktober 2023 überfiel die Terrororganisation Hamas den Staat Israel, ermordete mehr als 1200 Menschen und verschleppte fast 250. …
Das Buch ist kurz und empfehlenswert: Nuss erklärt zum Einen, ausgehend von der marxistische Kritik der politischen Ökonomie, die Grundlagen des Eigentums bzw. des Begriffs davon, und zeigt dann auf, was es insbesondere mit der Option der Vergesellschaftung auf sich hat - sowohl im rechtlichen Rahmen, als auch im gesellschaftlichen. Die Initiative "Deutsche Wohnen Enteignen" ist dabei das praktische Beispiel. Mein einziger Kritikpunkt wäre, dass man noch etwas mehr zum Thema Genossenschaften im Vergleich hätte schreiben können, denn die Differenzen zur Verstaatlichung werden ausführlicher erklärt. Ansonsten absolute Leseempfehlung!
Hinweis: Nachträgliche Aufnahme
Das ist eines der Bücher, bei denen ich viel mit dem Kopf schütteln musste - aus Zustimmung mit Czollek. Es ist erstaunlich, mit was die nicht-jüdische deutsche Gesellschaft dank Erinnerungsinszenierung durchkommt. Sei es bei der Alters-Pauperisierung jüdischer Kontingentflüchtlinge, sei es beim Nicht-Verbot rechtsextremer Parteien.