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Jensi 🏴🚩 • he/him

yaenntz@wyrms.de

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Reads in German & English • born 1984 • GNU Terry Pratchett

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Jensi 🏴🚩 • he/him's books

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Martin Suter: Die dunkle Seite des Mondes. (Paperback, German language, Diogenes Verlag)

Ein Trip zur dunklen Seite des Mondes

Es ist faszinierend, wie es Schreibenden wie Martin Suter gelinkt, die Worte zum Leben zu erwecken. Die Szenen sind so ausgeschmückt, dass es einen hineinzieht.

Dabei entfaltet gerade die Tatsache, dass dieses Buch bereits ein Viertel Jahrhundert alt ist, einen gewissen Witz.

Während Suter mittels einer Szene im leeren Büro des Assistenten einen Kontrast zwischen dem renommierten Anwalt, für den der Schein nach Außen alles ist, und dem jüngeren Nachwuchsanwalt, der sich zwar mächtig ins Zeug legt, um Anerkennung zu bekommen, am Ende aber trotzdem noch viel zu lernen hat, schaffen möchte, brachte mich die Szene mit Sätzen wie "Eine endlose Formation fliegender Toaster flog vorbei" sehr zum lachen. Zu absurd ist die Vorstellung, dass wir uns vor 25 Jahren irgendwelche witzigen Programme runtergeladen haben, um den Standard-Bildschirmschoner zu ersetzen, zumal Bildschirmschoner heute einfach nicht mehr genutzt werden.

Auch lässt Suter seinen Protagonisten nach der Nutzung einer Suchmaschine daran erinnern, …

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Maja Lunde: Der Traum von einem Baum (Hardcover, German language, 2023, btb)

Eine Kammer hoch im Norden, gefüllt mit Pflanzensamen aus aller Welt. Drei Brüder und ihre …

Es ist wirklich interessant, wie man die Bücher vom Klimaquartett einfach auch einzeln lesen kann. Lose von einander. Jedes Buch für sich hat 2-3 Erzählstränge, die zusammengeführt werden. Aber das Lunde es dann im 4 Werk schafft, eine für sich stehende Geschichte zu erschaffen, aber gleichzeitig die Erzählstränge der ersten 3 Werke zusammenzuführen… ist gelinde gesagt: gewaltig.

Marc-Uwe Kling: QualityLand (Paperback, German language, 2019, Ullstein Taschenbuch)

Helle Edition

»Ich muss zugeben, es ist schwieriger, als ich berechnet hatte«, sagt John. »Was genau?«, fragt Aisha. »Eine Antwort auf Bertrand Russells Frage zu finden.« »Wer?«, fragt Tony. »Ein toter englischer Philosoph«, sagt Aisha. »Er hat gesagt: ›Die Frage heute ist, wie man die Menschheit überreden kann, in ihr eigenes Überleben einzuwilligen.‹«

QualityLand by  (QualityLand, #1) (Page 216 - 217)

John Green: The Fault in Our Stars (Hardcover, 2012, Dutton Books)

Despite the tumor-shrinking medical miracle that has bought her a few years, Hazel has never …

It is that good.

I avoided this book for 2 reasons: Its popularity ("it can't be that good if the masses like it"), and its main theme (cancer). That was a big mistake. While it is sad, it is also so very human and damn funny. Highly recommended.

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Amir Gudarzi: Das Ende ist nah (Hardcover, German language, dtv)

Ein seltener Einblick in das, was Menschen auf sich nehmen, wenn sie flüchten. Und ein …

tiefgreifend

Doch was passiert, wenn einem Menschen Zuversicht, Hoffnung, Familie, Heimat, Persönlichkeit & Sprache genommen wird. Was passiert eigentlich, wenn ein Menschen flüchten muss und nirgendwo ankommen darf. Was passiert eigentlich wenn dir jegliche Würde genommen & deine Existenz nicht angenommen wird.

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Amir Gudarzi: Das Ende ist nah (Hardcover, German language, dtv)

Ein seltener Einblick in das, was Menschen auf sich nehmen, wenn sie flüchten. Und ein …

„ A. zeigt sich resigniert. Er sagt, er fühle sich im Stich ge-lassen. Er fühle sich betrogen. Im Iran würden Menschen wie er isoliert, diskriminiert und ins Gefängnis gesteckt, weil sie angeblich verwestlicht seien. Weil sie einen westlichen Lebensstil, eine westliche Demokratie wollten. Er erzählt, dass ihm und seinen Freunden unter der Folter gesagt worden sei, sie sollten doch auswandern, wenn sie sich Demokratie wünschten, hier sei nicht ihr Land. So komme es, dass man zu einem Flüchtling werde, falls man Glück habe und fliehen könne. Aber wenn man es dann bis in den Westen geschafft habe, müsse man tausendmal erklären, dass man kein Fanatiker sei, dass man an die Demokratie glaube, an westliche Werte, mehr als die Menschen im Westen selbst. Als Flüchtling ohne Rechte merke man bald, dass niemand sich wirklich für einen interessie-re. Dass man in Europa als Flüchtling wie der letzte Dreck behandelt werde, jeder einen ignoriere und verspotte. Dass die Unterstützungserklärungen der westlichen Politikerinnen und Politiker für Freiheitsbewegungen in despotischen Ländern eher Phrasen seien. Der Westen hätte es lieber, wenn Menschen wie er in ihrem Land blieben und in den Gefängnissen ermordet würden, denn dann könnte man das iranische Regime für Menschenrechtsverletzungen kritisieren und es unter der Hand zu einem guten Wirt-schafts-Deal zwingen. Immer gehe es um das Geld, das das Regime durch die Ölförderung verdiene und das der Westen haben möchte. Das zeigten die Gespräche und Dialog-bemühungen der europäischen Länder mit dem Regime. A. hat sich in Fahrt geredet. Die jüdische Freundin ver-steht, was er gesagt hat, gut. Sie kritisiert insbesondere, dass die Europäische Union mit Diktaturen liebäugelt und sie durch Geschäfte unterstützt. Unter anderem das iranische Regime. Sie sagt, das Regime bedrohe Israel ganz offen mit Vernichtung, und zum Beispiel Deutschland reagiere nur mit Worthülsen darauf, ein Land, das immer wieder behaupte, voll und ganz hinter Israel zu stehen. Warum drohe Deutschland nicht einmal damit, die diplomatischen Beziehungen mit dem Iran zu beenden?“

Das Ende ist nah by 

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Amir Gudarzi: Das Ende ist nah (Hardcover, German language, dtv)

Ein seltener Einblick in das, was Menschen auf sich nehmen, wenn sie flüchten. Und ein …

„In meiner Heimat hatte ich einen anderen Antrieb als hier. Ich wollte das Regime besiegen, mich und nicht nur mich befreien. Ich wollte mithelfen, ein neues Land aufzubauen, in dem wir unter säkularen Gesetzen leben können. Ich wollte den Islam, ich wollte alle Religionen bekämpfen, ich wollte durch das Theater und das Schreiben für Aufklärung sorgen, ich wollte mich gegen die Ungleichheit und Tyrannei stel-len, ich wollte mich gleichzeitig dem Klassenkampf widmen. Nun aber kämpfe ich gegen Windmühlen der Bürokratie, gegen hohle Worte. Nun muss ich beweisen, dass ich überhaupt so etwas bin: ein Kämpfer, ein kämpfender Künstler.“

Das Ende ist nah by 

Heimat ist/war der Iran. Mit dem Land der Bürokratie und hohlen Worte ist Österreich gemeint.

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