Der ehemalige Bomberpilot Mike, der im vergangenen Krieg einen ganzen Planeten zerstört hat, desertiert aus der Armee und will sich mit seiner Frau und seinem Sohn ein neues Leben in einer Kolonie auf einem entfernten Planeten aufbauen. Von seinem letzten Geld kauft er Tickets für die Reise auf einem in die Jahre gekommenen Kahn, der Challenger. Raumschiffe wie die Challenger können mit scheinbarer Überlichtgeschwindigkeit reisen - indem Phänomene wie die Zeitdilatation und die Lorentzkotraktion genutzt werden, "springen" Schiffe in subjektiv gefühlten Augenblicken über große Distanzen. Wie zu erwarten versagt der "Hyperraumantrieb" und lässt sich nicht mehr ausschalten, wodurch die Challenger weite Strecken durch Raum und Zeit zurücklegt.
Die Idee des Romans ist gut angelegt, wirkt nach hinten raus aber künstlich aufgebläht. In verzweifelten und aussichtslosen Experimenten dezimiert sich die Crew der Reihe nach - das hätte auch mit 100 Seiten weniger funktioniert. Auch wenn bei Hard-SF die Charakterentwicklung nicht im Vordergrund steht, ist die unfreiwillige Reisegruppe doch sehr klischeehaft und daher völlig vorhersehbar geraten - insbesondere der Protagonist, der sich vom Paria zum geachteten Berater und Helden entwickelt. Das Szenraio, viele unterschiedliche Menschen ohne Entkommen auf engem Raum einer Extremsituation auszusetzen, bietet so viel mehr Möglichkeiten - hier hätte ich mich über mehr gefreut. Trotz der stilistischen Schwächen gelingt es dem Roman, Spannung aufzubauen, da bis zum Schluss unklar ist, wohin die Reise geht