reading tofu wants to read The Fifth Season by N. K. Jemisin (Broken Earth, #1)

The Fifth Season by N. K. Jemisin (Broken Earth, #1)
A SEASON OF ENDINGS HAS BEGUN.
IT STARTS WITH THE GREAT RED RIFT across the heart of the world's sole …
German and English reading, commenting in the book's language
He/Er
Avatar is the planet Annarres from Ursula Le Guin's "The Dispossessed", drawn by Markus Weber
Also on Mastodon at @tofuwabohu@subversive.zone and some more places.
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Success! reading tofu has read 26 of 25 books.
A SEASON OF ENDINGS HAS BEGUN.
IT STARTS WITH THE GREAT RED RIFT across the heart of the world's sole …
What will become of our self-destructed planet? The answer shatters all expectations in this subversive speculation from the Hugo Award–winning …
Weiß noch nicht so recht, was ich davon halten soll. Das Format ist sehr eigen, durchaus spannend, teilweise gruselig, aber irgendwie fehlt auch was und die Aussagen finde ich teilweise nur schwer nachvollziehbar. Irgendwie gefühlt ausgedehnte Micro SF.
Wir befinden uns im 22. Jahrhundert: Die Besatzung des Sechstausender-Raumschiffes besteht aus solchen, die geboren wurden, und solchen, die entwickelt …
Hat mir gut gefallen. Delcker beschteibt ein bisschen die Historie von der Nutzung klassischen Algorithmen zu generativer KI im Kontext Mensch und zeigt durchaus Potenziale, benennt aber stets Risiken und Missbrauchspotenziale der verschiedenen Technologien. Der Fokus liegt meistens darauf, was für Auswirkungen diese auf den konkreten bedienenden/angeschlossenen Menschen haben und was über uns herausgefunden werden kann oder wie sie auf uns Einfluss nehmen, sowohl bei schon bekannten Apps und Augmented Reality, als auch bei kommenden Themen wie Gehirnscans und Wearables die immer mehr von uns auslesen.
Technisch eher oberflächlich, interessant geschrieben und mit Beispielen und Anekdoten verknüpft, dadurch sehr gut wegzulesen.
Am Ende gibt er eine recht gut klingende Strategie zu einem gesunden persönlichen Umgang mit Anwendungen wie TikTok und allen, die da noch so kommen mögen.
Und es sind nicht nur profitorientierte Firmen, die sich für unsere Gedanken interessieren. Genauso großes Interesse zeigen Regierungen und ihre untergeordneten Behörden. Das muss nichts schlechtes sein: Zu verstehen, was Menschen in ihrem Einflussbereich denken und fühlen, kann der Politik erlauben, deren Bedürfnisse und Ängste zu verstehen und Maßnahmen dementsprechend auszurichten. Aber bis zu welchem Grad ist ein solches Interesse legitim? Und wann beginnt eine übergriffige Überwachung? [...] Zeiten ändern sich. Regierungen kommen und gehen. Gesellschaften, die lange Zeit als Demokratien galten, können sich in einem Prozess der schleichenden Erosion hin zu autoritären Systemen verändern. Technologien, die unsere Gesellschaften besser machen können, können zu Mitteln der Unterdrückung werden. Und oft sind es Menschen am Rande der Gesellschaft und Minderheiten, die das zuerst zu spüren bekommen.
Das Problem [bei Deep Learning] ist, dass Programmierer:innen irgendwann selbst nicht mehr ganz nachvollziehen können, was im Inneren ihrer Software passiert. Die Systeme werden zu De-facto-Blackboxes, bei denen wir zwar Input und Output kennen, aber nicht wissen, wie genau sie zu ihren Ergebnissen kommen.
Mittlerweile, so fügten sie hinzu, tobte ein erbitterter Kampf um die schlausten Köpfe im Feld: Alle drei Wissenschaftler hinter dem kanadischen AlexNet-Durchbruch waren von Google abgeworben worden. Auf der anderen Seite des Ozeans hatte der Tech-Riese das einstige Londoner Start-up Deep-Mind gleich ganz gekauft. Auch andere KI-Koryphäen arbeiteten nun direkt oder indirekt für Industrie-Giganten wie Facebook oder Amazon. Es war eine Form des Braindrains von der öffentlichen Forschung hin zur Industrie, die ich so noch nicht gesehen hatte. Heute ist klar: Die Firmen hatten erkannt, wie sehr KI ihnen dabei helfen würde, Menschen maßgeschneiderte Inhalte zu präsentieren, die sie besonders interessieren.
Im 4. Jahrhundert v. Chr. schrieb Aristoteles, der Malsstab für richtiges Handeln liege in der goldenen Mitte zwischen zwei Extremen. Der Philosoph erklärte das am Beispiel der Tapferkeit: Tapfer sei weder, wer zu wenig Mut hat und feige vor Heraus- forderungen zurückweicht, noch, wer zu viel Mut zeigt und sich tollkühn in Gefahr bringt. Tapfer sei, wer mesotes, das richtige Mittelmaß findet.
Die letzten beiden Kapitel dieses Buchs wenden dieses Prinzip auf die KI-Revolution unserer Zeit an. Im Laufe meiner Recherche habe ich mit über fünfzig Forschenden und Industrie-Insidern aus dem Daidalos- und dem Kassandra-Lager gesprochen, oft mehrmals über Jahre hinweg. Dieses Buch beschreibt einen Mittelweg ihrer Positionen und bringt ihre Argumente in Einklang.
Hab ein bisschen die Befürchtung, dass jetzt zu jedem Thema wie in so einer Schulaufgabe die Positionen both-sidism-mäßig gegenübergestellt und dann was auch immer dazwischen steht als der richtige Mittelweg benannt wird.
(Die beiden Lager sind quasi pro- und contra KI, hat er für das Buch so genannt)
This is the second book from the Android universe and I liked it way better than the last one (Android: Monitor). It's a thrilling chase featuring different interesting characters, with a focus on clones that try to escape the fangs of the corporation owning them.
...und erst recht diejenigen, die sich selbst als politisch links einordnen würden.
Der Protagonist Shevek lebt in einer anarchistischen Gesellschaft auf dem Mond Anarres, wo er sein Leben der Physik verschrieben hat. Das Buch erzählt abwechselnd aus der Vergangenheit und aus der Gegenwart, wo Shevek den Mond verlässt, um seine Forschungen in der kapitalistischen Gesellschaft auf dem Planeten Urras zu betreiben. Die beiden Handlungsstränge sind dabei sehr schön verwoben, immer wieder gibt es in der Gegenwart Momente, die im Kontext der vorigen Erzählung aus der Vergangenheit in einen anderen Kontext gerückt werden.
Keine der beiden Handlungsstränge ist jedoch konfliktfrei; in der Gegenwart muss Shevek sich in einem kapitalistischen System zurechtfinden, Machtspielchen mitspielen und sich selbst als Bauer im großen Schachspiel der Mächte auf Urras begreifen. Die Kapitel auf Anarres sind weniger akut konfliktreich, dafür erkunden sie umso mehr die positiven Seiten – aber, und das hat mir auch sehr gut …
...und erst recht diejenigen, die sich selbst als politisch links einordnen würden.
Der Protagonist Shevek lebt in einer anarchistischen Gesellschaft auf dem Mond Anarres, wo er sein Leben der Physik verschrieben hat. Das Buch erzählt abwechselnd aus der Vergangenheit und aus der Gegenwart, wo Shevek den Mond verlässt, um seine Forschungen in der kapitalistischen Gesellschaft auf dem Planeten Urras zu betreiben. Die beiden Handlungsstränge sind dabei sehr schön verwoben, immer wieder gibt es in der Gegenwart Momente, die im Kontext der vorigen Erzählung aus der Vergangenheit in einen anderen Kontext gerückt werden.
Keine der beiden Handlungsstränge ist jedoch konfliktfrei; in der Gegenwart muss Shevek sich in einem kapitalistischen System zurechtfinden, Machtspielchen mitspielen und sich selbst als Bauer im großen Schachspiel der Mächte auf Urras begreifen. Die Kapitel auf Anarres sind weniger akut konfliktreich, dafür erkunden sie umso mehr die positiven Seiten – aber, und das hat mir auch sehr gut gefallen, auch die Fallstricke, die dem Ideal einer anarchistischen Gesellschaft letztendlich doch entgegenstehen. Shevek rückt niemals davon ab, dass die Gesellschaft auf Anarres gerechter ist, doch merken er und seine Freund*innen, dass die menschliche Natur auch dort Wege findet, um Macht und Bürokratie zu manifestieren, wenn auch weit subtiler als in kapitalistischen oder sozialistischen Gesellschaften.
Die Erzählungen aus der Vergangenheit enden dort, wo das Buch in der Gegenwart beginnt, sodass am Ende auch noch ein schönes Schleifchen um die Geschichte gedreht wird. Ich lag wirklich lange wach, nachdem ich das Buch abends gelesen habe und dachte über meine persönliche Beziehung zu der dort geschilderten Gesellschaft nach. Diskussionsstoff mit meinen Freund*innen hat es mir auch schon einigen gegeben. Ich würde das Buch eigentlich jedem ans Herz legen, der sich für die hier besprochenen Themen interessiert.
Einen halben Stern Abzug gibt es für die Party-Szene, in der Shevek zum ersten Mal Alkohol trinkt (auf Anarres gibt es keinen) und gegenüber einer Frau sexuell übergriffig wird. Die Szene existiert nicht ohne narrativen Grund, allerdings hat ihre Folgenlosigkeit für die weitere Handlung einen etwas bitteren Nachgeschmack bei mir hinterlassen.
Content warning Spoiler, sexuelle Gewalt
Ich habe ein wenig mit mir debattieren müssen, ob ich das Buch weiterlese. In einem Kapitel trifft der Protagonist Shevek auf eine Bekannte eines Kollegen von ihm und wird auf eine Party eingeladen. Als Anarresier hat er noch nie Alkohol getrunken und eskaliert völlig; er küsst die Bekannte gegen ihren Willen auf den Mund und wichst ihr anschließend aufs Kleid.
Ich verstehe die Motivation hinter der Szene. Es soll gezeigt werden, was für Auswirkungen Alkohol auf jemanden hat, der mit der Droge keine Erfahrung hat. Und es verdeutlicht die Verklenmtheit der Urrasier, unter der Shevek sehr leidet. Er hat zwar auf Anarres einen festen Partner, aber die Beziehung zu Sex ist dort eine ganz andere als auf Urras.
Dennoch ekelte mich die Szene enorm an, und vor allem enttäuschte mich, wie folgenlos sie für Shevek war. Eine richtige Lehre hat er daraus nicht gezogen, sich stattdessen in seine Arbeit gestürzt. Dass die patriarchale urrasische Gesellschaft ihn dafür nicht straft ist auch wenig überraschend, aber so wirkt die Szene einfach etwas widerlich.
Wir befinden uns im 22. Jahrhundert: Die Besatzung des Sechstausender-Raumschiffes besteht aus solchen, die geboren wurden, und solchen, die entwickelt …