Reviews and Comments

Nachdem ich vor gar nicht so langer Zeit den ersten Teil der "Edinburgh Nights" Reihe gelesen hatte, die mir ausgesprochen gut gefiel, habe ich mich sehr auf den 2. Teil der Reihe gefreut. "Das Hospital von Edinburgh", von T.L. Huchu, geht dort weiter wo der erste Teil endete.

Nachdem Ropa Mitglied in der Bibliothek wurde, hoffte sie nun auf eine bezahlte Stelle als Magierin. Leider muss sie sich mit einem unbezahlten Praktikum in einer geheimen Gesellschaft zufrieden geben. Auch wenn das eine tolle Chance für sie ist, bezahlt ein Praktikum keine Rechnungen und so hat die junge Ropa alle Hände voll zu tun ihrer Aufgabe gerecht zu werden. Sie trägt wahnsinnig viel Gewicht auf ihren Schultern und fühlt sich für ihre Großmutter und ihre Schwester verantwortlich.

Ropa ist eine tolle Protagonistin. Man kann ihre Ängste und Nöte gut nachvollziehen und sie wächst einem in diesem Band noch weiter ans Herz. Sie ist wissbegierig und möchte im Leben vorankommen. Auch ihre Freunde sind wieder mit von der Partie und lockern mit ihren Eigenarten die Geschichte auf.

Der Band hat mir gut gefallen, obwohl ich den Ersten ein wenig besser fand, hat er mich doch in seinen Bann gezogen und ich möchte wissen, wie es weiter geht. Es bleiben auch hier einige Fäden der Geschichte offen und ich bin so neugierig.

Der Autor bleibt seinem Erzählstil und Ropa ihrem losen Mundwerk treu. Wie auch im ersten Band gefiel mir das sehr gut.

Das Cover passt sehr gut zu dem des ersten Buches. Einzig das der "Aufkleber" aufgedruckt und daher nicht entfernbar ist, finde ich schade.

"Andere Sterne", von Ingvild Rishøi, ist eine kleine weihnachtliche Geschichte über die Schwestern Melissa und Ronja, die es nicht leicht haben. Sie leben am Existenzminimum und ihr Alkoholkranker Vater verliert einen Job nach dem anderen. Doch kurz vor Weihnachten scheint sich ihr Leben endlich zu bessern als ihr Vater eine Anstellung als Weihnachtsbaumverkäufer findet. Ronja träumt von einem eigenen Baum und Weihnachtsgeschenken. Doch als ihr Vater diesen Job ebenfalls hinwirft, nehmen die Mädchen ihr Glück selbst in die Hand. Leider stellt sich dieses Unterfangen schwieriger heraus als gedacht und so erleben wir gemeinsam mit Ronja ihre herzzerreißende Geschichte.

Ich habe mich anfangs etwas vom schlichten Cover und dem einfachen schnörkellosen Erzählstil täuschen lassen. Denn diese Geschichte ist sehr tiefgreifend und bewegend und erzählt so viel über Armut, Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft und über Hoffnung. Es war traurig, wie sich dieses hilflose Mädchen in ihre Träume flüchtet um mit ihrer schwierigen Situation besser umgehen zu können.

Die Geschichte ist bittersüß und doch wunderbar geschrieben. Dieses Buch aus Sicht der kleinen Ronja zu erleben und ihre Liebe zum Vater, aber auch ihre Enttäuschung, zu spüren war an mancher Stelle schon bitter. Auch das vage Ende, erzählt durch Ronjas Fieberträume, lässt viel Spielraum für die eigene Interpretation. Es lässt einen ein wenig mit dem Gefühl zurück, das man ebenfalls bei "das Mädchen mit dem Schwefelhölzchen" verspürt hatte.

"Happy new Year" ist ein Thriller aus Schweden der wirklich spannend gestaltet ist. Schon der Klappentext hat mich unwahrscheinlich angesprochen. Mich faszinieren Geschichten, in denen die heile Fassade einer Familie Stück für Stück bröckelt, schon immer sehr. Zeigt sie uns doch auf, dass auch andere Familien ihre Schwächen haben und das auch normal ist.

Im Buch lernen wir zwei befreundete Familien kennen. Die Eltern, sowie die Teenager Töchter, feiern getrennt von einander jeweils ihre eigene Silvesterparty. Doch leider verschwindet eine der beiden Töchter in dieser Nacht spurlos. Die Familien sind außer sich und zerbrechen an diesem Schicksalsschlag Stück für Stück.

Ich habe selten ein Buch gelesen, dass mir so gut gefallen hat, obwohl ich fast jeden der Charaktere unsympathisch fand. Die Geschichte und das Miteinander in diesem Freundeskreis waren schockierend und bedrückend.

Gefesselt hat mich dieses Buch trotzdem. Was man daran erkennt, dass ich die Geschichte an einem Abend beendet habe.

Das Ende war überraschend und ich habe es nicht vorher gesehen. Insgesamt hatte der Thriller einige gute Wendungen. An manchen Stellen war die Geschichte etwas zu langatmig und brauchte etwas um in Fahrt zu kommen. Auch ein paar Wiederholungen hätte man sich sparen können. Doch einmal in Fahrt gekommen bekam man hier einen guten und soliden Thriller für zwischendurch geboten.

Ich bin durch Zufall auf dieses Buch aufmerksam geworden und hatte auf Grund der Länge erst kurz überlegt es zu lesen. Zum Glück habe ich mich dafür entschieden, denn es ist in meinen Augen ein kleiner Geheimtipp. Ich habe alles an dieser Geschichte geliebt, von Anfang bis Ende. Jede einzelne Seite war spannend und hat mich in ihren Bann gezogen. Die Geschichte spielt sich in Schottland im Jahre 1882 ab. Allerdings gibt es auch einige Zeitsprünge, um der Geschichte besser folgen zu können.

Wir lernen den kleinen Waisenjungen Marlowe kennen, der übernatürliche Fähigkeiten hat. Deshalb machen sich zwei Ermittler auf die Suche nach ihm, um ihn an einen sicheren Ort vor Jacob Marber, einem gefährlichen Mann aus Staub, zu schützen. In Schottland lernt der kleine Marlowe andere Kinder wie sich kennen und sie werden zu Freunden, die dem düsteren Geheimnis ihrer Herberge auf die Schliche kommen. Denn das Institut, in denen die Kinder bei dem Wissenschaftler Henry Berghast leben, ist alles andere als ein sicherer Hafen für die Kinder. Es ist auch hier, wie so oft im Leben, nicht alles wie es scheint.

Die verschiedenen Charaktere, mit ihren eigenen Geschichten, sind abwechslungsreich und bunt dargestellt und bereichert das Buch. Aufgrund der Länge von 800 Seiten nimmt sich das Buch ausreichend Zeit jeden Charakter genau zu beleuchten, ohne dabei langatmig zu werden. Für meinen Geschmack findet hier der Autor genau die goldene Mitte. Schon der Start des Buches war grandios und hat mich direkt gefangen genommen. Wie viele Infos kann man direkt auf der ersten Seite einer Geschichte erfahren? In diesem Buch waren es Einige. Wahnsinn!

Das Cover ist ansprechend gestaltet und hebt sich deutlich von der Masse ab. Genau wie die Geschichte auch.

Ich habe 2022 einige Highlights gelesen und dieses Buch zählt für mich dazu. Die Geschichte war so herrlich düster und brilliant erzählt, dass ich mir noch mehr Zeit mit Marlowe und seinen Freunden wünsche.

Das Buch handelt von Johanna, die 1827 nach München in das prachtvolle Lilienpalais ihrer Familie zieht und dort bei einem Ball offiziell in die gehobene Gesellschaft eingeführt werden soll. Doch als sie sich zu einem Moment der Leidenschaft hinreißen lässt, ist ihr guter Ruf zerstört. Johannas Schmach ist so groß, dass sie viel einstecken muss. Wird sie trotzdem die große Liebe finden und wird sie den Skandal hinter sich lassen können?

Nachdem ich jetzt das Buch gelesen habe, muss ich sagen, dass ich sehr mit Johanna gelitten habe. Manchmal tat sie mir wegen ihrer Naivität sehr leid. Die Geschichte spielt zu einer Zeit, in der Frauen sich einem Rollenbild unterordnen mussten und ich will gar nicht wissen, wie ich mich in ihrer Lage gefühlt hätte. Die damalige Zeit wurde glaubhaft dargestellt und die Probleme, mit denen Frauen damals zu kämpfen hatten, wirkten authentisch. Ich konnte mich gut in Johannas und Alexanders Lebenswelt einfühlen.

Die Geschichte war gut geschrieben und hatte auch keine Längen. Das Buch war ein wahrer Pageturner für mich.

Ich denke ich werde mir den nächsten Band der Reihe ebenfalls ansehen. Ich bin schon sehr gespannt, denn man erfährt schon in diesem Buch ein wenig über den nächsten Teil. Außerdem möchte ich unbedingt erfahren, was es mit der Gouvernante auf sich hat. :)

Auch das farbenfrohe Cover hat mich direkt angesprochen. Zudem gibt es einen Stammbaum der Familie von Seybach im inneren des Deckels. Ich mag solche kleinen Details sehr und sie runden so ein Buch immer ganz besonders ab.