Das Buch der Stunde: Der bekannte Politikaktivist Arne Semsrott zeigt, was passiert, wenn Rechtsextremisten an …
ich war letztens bei der Buchvorstellung, da hab ich mir dann auch gleich das Buch gekauft, denn oft gibts ja nicht die Gelegenheit ein Autogramm ins Buch zu kriegen, sowie einen Stempel mit Zeilen aus dem Song: "Should I stay or should I go?"
In 1978 Christiane F. testified against a man who had traded heroin for sex with …
Wir Kinder vom Bahnhof Zoo, ein Doku-Klassiker
5 stars
Das Buch beschreibt die späte Kindheit und Jugend der Christiane F., die mit 12 Jahren in der Berliner Gropiusstadt zur Heroinsüchtigen wird. Das Buch ist ein brutaler Klassiker, das meißtverkaufte Sachbuch der Bundesrepublikanischen Nachkriegszeit und mittlerweile Dokument der Zeitgeschichte. Ich hatte es nie gelesen und wollte nun die Bildungslücke schließen. Und es hat sich gelohnt, es zu lesen. Auch weil die Ich-Erzählerin so wunderbar freundlich-naiv, so sympatisch erzählt, als wäre das alles keine große Sache. Die Erzählweise bildet den Kontrast zum brutalen Inhalt ihrer Lebensgeschichte, sie gibt Einblick in den Alltag der jungen Junkies, ohne den Zeigefinger zu heben. Was man liest reicht eigentlich schon, dennoch wird unnötiger Voyeurismus vermieden.
Am Ende gibts sogar noch ein kleines Happy End. Also unbedingt bis zum Schluss lesen!
Das Buch beschreibt die Familiengeschichte von Nachkommen der Sklaven im Süden der USA.
Hier gilt was, wer hart arbeitet und ein rechtschaffendes (gottgefälliges) Leben führt. In dieser Umgebung wachsen die ungleichen Cousins Jimmy und Horace auf, der eine zum Prediger geboren, der andere schwul. Und beide strugglen mit den Ansprüchen der Gesellschaft und vor allem ihren eigenen Ansprüchen an sich selbst, den vererbten Traumata ihrer Vorfahren, den strengen Regeln der Kirche.
Ich fand den Roman mega spannend und habe viel über das Leben und die Kultur der schwarzen Bevölkerung in den Südstaaten Amerikas gelernt.
Mit liebevoll grimmigem Witz erzählt Wolf Haas die heillose Geschichte seiner Mutter, die, fast fünfundneunzigjährig, …
Ein Buch über die Mutter-Sprache
4 stars
Wolf Haas hat einen schönen, ganz besonderen Umgang mit seiner Muttersprache: er zelebriert sie geradezu, er verliert sich gern in Wortspielen und Redensarten, greift diese später wieder in neuen Zusammenhängen auf und sorgt dadurch häufig für verblüffung und Unterhaltung.
So verwundert es nicht, dass er in seinem neuen Buch, einer Art Autofiktion, genau die Sprache seiner Mutter immitiert. Wer mal eine Mutter hatte, die, sagen wir das Rentenalter schon eine weile überschritten hat, kennt die "alten Geschichten", und diese Art, zu erzählen, die sich hier auch der Erzähler zu Eigen macht.
Lesende, die sich an Sprache mehr erfreuen, als an Geschichte, kommen sehr auf ihre Kosten.
Steckt Bill Gates hinter dem Corona-Virus, um mit dem Impfstoff noch reicher zu werden? Oder …
Aus der Höhle entkommen
4 stars
Anhand des Höhlengleichnisses, anhand von Psychologie und Gehirnforschung erklärt Blume, wie Verschwörungsglaube wirkmächtig wird. Er untermauert seine Thesen mit vielen Beispielen aus Geschichte und Gegenwart und entwickelt Ansätze, wie man sich individuell und gesellschaftlich dagegen wehren kann, wobei dieser Aspekt mir persönlich ein wenig zu kurz kommt. Er gibt Tipps zum Umgang mit Personen, die in Verschwörungsglauben abdriften oder bereits abgedriftet sind. Sein wichtigster Ansatz ist aber die Prävention: die Perspektive soll in die Zukunft gerichtet sein.
Wer eine gute Anleitung zum Umgang mit Verschwörungsglauben sucht, findet im Buch nur Ansätze und Ideen, die durchaus weitergedacht und entwickelt werden können.
Es ist auf jeden Fall ein guter Einstieg, vor allem die Betrachtung, wie sich Verschwörungsglauben verfängt und wir und warum er für Menschen attraktiv ist und wirkmächtig wird, ist wichtig und spannend und trägt zu mehr Achtsamkeit bei.
An astonishing, hotly anticipated new novel from the great literary fantasist and creator of Thursday …
Witzig, absurd, bunt und romantisch
5 stars
Jasper Fforde hat wieder eine wunderbar verdrehte Welt erfunden.
In dieser Welt bestimmt die persönliche Farbwahrnehmung über die gesellschaftliche Stellung: wer eine bestimmte Farbe intensiver wahrnimmt, steht an einer höheren Stufe der Hierachie. Ganz unten in der offiziellen Welt sind die "Grauen", wie gar keine oder nur sehr geringe Farbwahrnehmung haben.
Der Held der Geschichte wird kurz vor seinem Initiatinsritual Ishihara in eine Kleinstadt geschickt, um dort als Bestrafung eine Stuhzählung durchzuführen. Hier beginnt die Geschichte ein spannender Thriller am Rande der Welt zu werden... Spoilern werde ich daher hier nichts. Bitte lesen!
Nachdem man sich durch das unvermeidliche Worldbuilding gefressen hat, nimmt das Buch so ab der ersten Hälfte gut an Fahrt auf und fesselt bis zum Schluss. Wer an den "Thursday Next" Romanen bereits seine Freude hatte, wird wieder finden, was er sucht. Freunde des absurden britischen Humors werden sich nicht langweilen. Und eine Romanze gibts auch noch. …
Jasper Fforde hat wieder eine wunderbar verdrehte Welt erfunden.
In dieser Welt bestimmt die persönliche Farbwahrnehmung über die gesellschaftliche Stellung: wer eine bestimmte Farbe intensiver wahrnimmt, steht an einer höheren Stufe der Hierachie. Ganz unten in der offiziellen Welt sind die "Grauen", wie gar keine oder nur sehr geringe Farbwahrnehmung haben.
Der Held der Geschichte wird kurz vor seinem Initiatinsritual Ishihara in eine Kleinstadt geschickt, um dort als Bestrafung eine Stuhzählung durchzuführen. Hier beginnt die Geschichte ein spannender Thriller am Rande der Welt zu werden... Spoilern werde ich daher hier nichts. Bitte lesen!
Nachdem man sich durch das unvermeidliche Worldbuilding gefressen hat, nimmt das Buch so ab der ersten Hälfte gut an Fahrt auf und fesselt bis zum Schluss. Wer an den "Thursday Next" Romanen bereits seine Freude hatte, wird wieder finden, was er sucht. Freunde des absurden britischen Humors werden sich nicht langweilen. Und eine Romanze gibts auch noch. Wenn das keine Leseargumente sind...
Vor vielen Jahren habe ich mal einen Roman von Sybille Berg gelesen: "Sex 2". Diese brutale, hoffnungslose und nihilistische Erzählung der Abgründe der Menschen hat mich damals zutiefst verstört und mein Bild von Sybille Berg nachhaltig geprägt. Ich wollte nichts mehr von ihr lesen.
"Wunderbare Jahre" belehrte mich eines besseren, und versöhnt mich sozusagen mit der Autorin. Zwar legt sie auch hier den Finger in die Wunden, zeigt aber nicht die Abgründe der Menschen, sondern der Menschheit als solche. Die Personen in Buch werden mit großer Menschenliebe beschrieben, die zumeist in beschissenen Verhältnissen leben. Die Reiseberichte, ob fiktiv oder nicht kann ich garnicht sagen, sind berührend und zeigen die schmutzigen Ecken hinter den blendenden Fassaden der Reisereportagenwelt.
Ich habe das Buch mal auf der Straße gefunden, anschließend lag es dann ewigkeiten in meinem Bücherregal.
Letztens ist mein E-Book-Reader kaputt gegangen, und da ich etwas zum lesen suchte, habe ich "Panikherz" in die Hand genommen.
Ja, es ist ein in Teilen spannendes und auch unterhaltsames Buch. Der Autor beschreibt seine Drogensucht sehr eindrücklich, und auch sehr realistisch mit allen brutalen Abstürzen, aber auch mit der unendlichen Sehnsucht, die zweifellos ein Grund für Konsum ist. Das ist interessant und ich habe mich hier durchaus wiedergefunden. Ansosnten ist Stuckrad-Barre bei mir nicht gerade ein Sympathieträger, das Buch versöhnt mich zwar ein bißchen, wor allem auch weil es so viele Verweise zu anderen Werken hat, dass ich - neugierig wie ich bin - erstmal eine lange Lese.- und Musikhörliste bekommen habe. Aber er lebt halt auch in einer völlig anderen Welt, in der man Monatelang in einem Hotelzimmer wohnen kann ohne …
Ich habe das Buch mal auf der Straße gefunden, anschließend lag es dann ewigkeiten in meinem Bücherregal.
Letztens ist mein E-Book-Reader kaputt gegangen, und da ich etwas zum lesen suchte, habe ich "Panikherz" in die Hand genommen.
Ja, es ist ein in Teilen spannendes und auch unterhaltsames Buch. Der Autor beschreibt seine Drogensucht sehr eindrücklich, und auch sehr realistisch mit allen brutalen Abstürzen, aber auch mit der unendlichen Sehnsucht, die zweifellos ein Grund für Konsum ist. Das ist interessant und ich habe mich hier durchaus wiedergefunden. Ansosnten ist Stuckrad-Barre bei mir nicht gerade ein Sympathieträger, das Buch versöhnt mich zwar ein bißchen, wor allem auch weil es so viele Verweise zu anderen Werken hat, dass ich - neugierig wie ich bin - erstmal eine lange Lese.- und Musikhörliste bekommen habe. Aber er lebt halt auch in einer völlig anderen Welt, in der man Monatelang in einem Hotelzimmer wohnen kann ohne dass die Bank die Kreditkarte sperrt; in der man scheinbar an jeder Ecke irgendeine prominente Person trifft, kennenlernt und duzen kann. Und beim lesen habe ich mich dann schon des öfteren gefragt, warum ich das jetzt lese, wie ein Typ erzählt was er alles für tolle Typen kennt (ja ehrlich, der Mann scheint keine nichtmännlichen, nicht-weißen Freunde zu haben, Frauen kommen am Rande als Affäre oder Pausengesprächspartnerinnen vor).
Ja, also Fazit: kann man lesen, muss aber auch nicht sein.
Mein E-Book Reader ist übrigens repariert zurück gekommen, ich kann nun also endlich das angefangene Buch weiterlesen :)
Ein deutscher Auswanderer in New York – im Spionagenetzwerk der deutschen Abwehr
Ulla Lenze legt …
Der Empfänger
4 stars
Der deutsche Auswanderer Joseph schlägt sich in New York mit einem Job für eine Flugblatt-Druckerei durch. Hier werden Flugblätter für radikale politische und religiöse Gruppierungen gedruckt und verteilt. Über seinen Job kommt er in Konktakt mit deutschen Nationalsozialisten und trotzdem er die Taten und Ideen der Nazis nicht gutheißt, lässt er sich auf ein Geschäft mit ihnen ein - auch um der Armut und dem Knochenjob zu entkommen. Als Funkamateur soll er verschlüsselte Nachrichten nach Deutschland schicken. Ihm wird nach und nach bewusst, dass er für eine Nazi-Terroristen arbeitet, aber es ist bereits zu spät. Er hat Schuld auf sich geladen und diese wird er nicht mehr los.
Eine spannende Geschichte um eine dumme Entscheidung und um die unfähigkteit Haltung zu zeigen, aus Angst vor persönlichen Konsequenzen. Ein Buch darüber, wie ein Täter sich vor sich selbst rechtfertigt, sich zum Opfer macht.