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Thomas Neubauer (books)

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Ich lese hauptsächlich Science Fiction und Sachbücher zum Thema Ernährung, Gesellschaft und teilweise auch Populärwissenschaftliches oder Wissenschaftsgeschichte.

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Thomas Neubauer (books)'s books

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quoted Freie Geister by Ursula K. Le Guin (Hainish Universum-Reihe, #5)

Ursula K. Le Guin: Freie Geister (Paperback, German language, 2017) 5 stars

Der große utopische Science-Fiction-Klassiker in kongenialer Neuübersetzung.

Ursula K. LeGuins ›Freie Geister‹ ist eine der …

"Sie sind reich, Sie haben Besitz. Wir sind arm, bei uns herrscht Mangel. Sie haben, wir nicht. Hier ist alles schön. Bis auf die Gesichter. Auf Anarres ist nichts schön, aber die Gesichter sind schön. Die anderen Gesichter, die Männer und Frauen. Wir haben nichts als das, nichts als einander. Hier sieht man die Juwelen, dort sieht man die Augen. Und in den Augen sieht man die Schönheit, die Schönheit des menschlichen Geistes. Denn unsere Männer und Frauen sind frei - da sie nichts besitzen, sind sie frei. Und Sie, die Besitzenden, sind besessen. Sie sind alle im Gefängnis. Jeder für sich allein, einsam, mit einem Haufen Habseligkeiten. Sie leben im Gefängnis, Sie sterben im Gefängnis. Das ist alles, was ich in Ihren Augen sehe - die Mauer, die Mauer!"

Freie Geister by  (Hainish Universum-Reihe, #5) (Page 253)

quoted Freie Geister by Ursula K. Le Guin (Hainish Universum-Reihe, #5)

Ursula K. Le Guin: Freie Geister (Paperback, German language, 2017) 5 stars

Der große utopische Science-Fiction-Klassiker in kongenialer Neuübersetzung.

Ursula K. LeGuins ›Freie Geister‹ ist eine der …

Die Zweige der Obstbäume trugen rote Spitzen, und ein paar Knospen waren aufgeblüht, rosa und weiß. Shevek merkte, während er aus dem Zugfenster schaute, dass seine rastlose, rebellische Stimmung sich selbst der Schönheit dieses Tages widersetzte. Es war eine ungerechte Schönheit. Womit hatten die Urrasier sie sich verdient? Warum wurden sie so großzügig, so gnädig mit ihr beschenkt, während sein eigenes Volk so wenig, so schrecklich wenig bekam?

Ich denke schon wie ein Urrasier, sagte er sich. Wie ein verfluchter Propertarier. Als würde Verdienst das Geringste bedeuten. Als könnte man sich Schönheit, oder Leben, verdienen!

Freie Geister by  (Hainish Universum-Reihe, #5) (Page 229)

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quoted Freie Geister by Ursula K. Le Guin (Hainish Universum-Reihe, #5)

Ursula K. Le Guin: Freie Geister (Paperback, German language, 2017) 5 stars

Der große utopische Science-Fiction-Klassiker in kongenialer Neuübersetzung.

Ursula K. LeGuins ›Freie Geister‹ ist eine der …

Er bemühte sich, eine Einführung in die Wirtschaftslehre zu lesen, und fand sie unerträglich langweilig. Sie las sich, als erzählte jemand einen unendlich langen, dummen Traum. Er konnte sich nicht zwingen zu begreifen, wie Banken und dergleichen funktionierten, weil für ihn alle kapitalistischen Transaktionen so bedeutungslos waren wie die Riten einer primitiven Religion genau so barbarisch, umständlich und unnütz. In einem Menschenopfer an eine Gottheit konnte wenigstens eine verfehlte und schreckliche Schönheit liegen; in den Riten der Geldwechsler, in denen davon ausgegangen wurde, dass Gier, Faulheit und Neid sämtliche Handlungen der Menschen bestimmten, wurde selbst das Schreckliche banal.

Freie Geister by  (Hainish Universum-Reihe, #5) (Page 146)

quoted Freie Geister by Ursula K. Le Guin (Hainish Universum-Reihe, #5)

Ursula K. Le Guin: Freie Geister (Paperback, German language, 2017) 5 stars

Der große utopische Science-Fiction-Klassiker in kongenialer Neuübersetzung.

Ursula K. LeGuins ›Freie Geister‹ ist eine der …

Die Gebäude der Stadt waren einander fast durchweg ähnlich: schlichte, solide Bauten aus Stein oder gegossenem Schaumstein. Einige wirkten in Sheveks Augen ziemlich groß, doch wegen der häufigen Erdbeben war kaum eines mehr als eine Etage hoch. Aus demselben Grund waren die Fenster klein und aus einem zähen Silikonkunststoff, der nicht zersplitterte. Sie waren klein, aber zahlreich, denn es gab von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang und je eine Stunde davor und danach kein künstliches Licht. Wenn die Außentemperatur 13 Grad Celsius überstieg, wurde nicht geheizt. Der Grund war nicht, dass in Abbenay mit seinen Windturbinen und dem von Erdwärme-Differenz-Ge-neratoren betriebenen Heizsystem die Energie knapp gewesen wäre, sondern vielmehr, dass sämtliche Bereiche der Gesellschaft zu sehr vom Prinzip organischer Wirtschaftlichkeit geprägt waren, als dass Ethik und Ästhetik hätten ausgenommen sein können. Exzess ist Exkrement, hatte Odo in der Analogie geschrieben. »Exkremente, die im Körper verbleiben, sind Gift.« Abbenay war giftfrei: eine schlichte Stadt, blankgeputzt, die Farben hell und hart, die Luft rein. Sie war still. Sie war ganz und gar zu sehen, lag so offen da wie verschüttetes Salz. Nichts war verborgen.

Freie Geister by  (Hainish Universum-Reihe, #5) (Page 111 - 112)

quoted Freie Geister by Ursula K. Le Guin (Hainish Universum-Reihe, #5)

Ursula K. Le Guin: Freie Geister (Paperback, German language, 2017) 5 stars

Der große utopische Science-Fiction-Klassiker in kongenialer Neuübersetzung.

Ursula K. LeGuins ›Freie Geister‹ ist eine der …

Dezentralisierung war ein wesentliches Element von Odos Plänen für die Gesellschaft gewesen, deren Gründung sie nicht mehr erlebt hatte. Es war nicht ihre Absicht, die Zivilisation zu deurbanisieren. Zwar empfahl sie, die natürliche Größe eines Ortes so auszurichten, dass er den lebenswichtigen Teil seines Nahrungs- und Energiebedarfs in der eigenen unmittelbaren Umgebung zu decken vermochte, sah zugleich aber die Verbindung sämtlicher Orte durch Kommunikations- und Transport Erze vor, die gewährleisteten, dass Waren und Ideen dorthin gelangten, wo sie gebraucht wurden, während die Verwaltung geschwind und einfach vonstattenging und kein Ort von wechselseitigen Austausch abgeschnitten war. Das Netzwerk sollte nicht hierarchisch organisiert sein. Es sollte kein Kontrollzentrum, keine Hauptstadt geben und keine Behörde, die dem Selbsterhaltungstrieb einer Bürokratie oder dem Dominanzstreben von Leuten Raum bot, die Führer, Bosse oder Regierungschefs werden wollten. [...] Sie wussten, dass ihr Anarchismus das Produkt einer Hochkultur, einer komplexen, vielgestaltigen Zivilisation, einer stabilen Wirtschaft und einer hochentwickelten industrialisierten Technologie war, für die große Produktionsmengen und effizienter Warenverkehr kein Problem darstellten. Trotz der immensen Entfernungen zwischen den Siedlungen hielten sie am Ideal des komplexen Organizismus fest. Sie bauten zuerst die Straßen, dann die Häuser. Die Rohstoffe und Erzeugnisse der jeweiligen Regionen wurden mit Hilfe fein abgestimmter Bilanzierungsprozesse ständig mit denen der anderen getauscht, um jene Balance der Vielfalt zu schaffen, die für das Leben, die Ökologie von Natur und Gesellschaft, charakteristisch ist.

Doch wie hieß es im analogischen Modus? Es gibt kein Nervensystem ohne wenigstens ein Ganglion oder besser noch ein Gehirn. Es musste ein Zentrum geben. Die Rechner, mit deren Hilfe die Verwaltung, die Aufteilung der Arbeit und der Güterverkehr koordiniert wurden, und die zentralen Föderativen der meisten Arbeitssyndikate wurden von Beginn an in Abbenay angesiedelt. Und ebenfalls von Anbeginn waren sich die Siedler bewusst, dass diese unvermeidliche Zentralisierung eine ständige Bedrohung darstellte, der mit ständiger Wachsamkeit zu begegnen war.

Freie Geister by  (Hainish Universum-Reihe, #5) (Page 108 - 109)

quoted Freie Geister by Ursula K. Le Guin (Hainish Universum-Reihe, #5)

Ursula K. Le Guin: Freie Geister (Paperback, German language, 2017) 5 stars

Der große utopische Science-Fiction-Klassiker in kongenialer Neuübersetzung.

Ursula K. LeGuins ›Freie Geister‹ ist eine der …

»Das ist nett von Ihnen. Ich fühle mich -« Er sah Atro an. »Ich bin, wie Sie wissen, der Bettelmann«, sagte er zu dem alten Herrn, wie er es auch in der Respekt zu Dr. Kimoe gesagt hatte. »Ich konnte kein Geld mitbringen, wir verwenden keins. Ich konnte keine Geschenke mitbringen, wir verwenden nichts, was Ihnen fehlen würde. Und so komme ich wie ein guter Odonier 'mit leeren Händen'.«

Freie Geister by  (Hainish Universum-Reihe, #5) (Page 81)

reviewed Die Menschen, die es nicht verdienen by Michael Hjorth (Kriminalpsychologe Sebastian Bergman, #5)

Michael Hjorth, Hans Rosenfeldt: Die Menschen, die es nicht verdienen (Paperback, German language, 2016, Rowohlt Taschenbuch) 4 stars

Sebastian Bergman. Kriminalpsychologe. Er ist hochintelligent. Er liebt die Herausforderung. Aber reicht das aus, um …

Von Beginn weg spannend

4 stars

Nach dem eher schwachen vierten Teil, war der fünfte Teil wieder ein Vorzeige-Krimi. Spannend von Beginn weg, mit einer interessanten Geschichte der man gerne folgt. Hier und da etwas vorhersehbar, aber trotzdem spannend.

Auch die privaten Handlungsstränge, die ich im letzten Teil teils als sehr nervig empfunden habe, werden vernünftig fortgeführt und sind ein nettes Beiwerk.

Das Ende hat mich umgehauen, bin sehr gespannt wie es nun weiter geht!

commented on Die Menschen, die es nicht verdienen by Michael Hjorth (Kriminalpsychologe Sebastian Bergman, #5)

Michael Hjorth, Hans Rosenfeldt: Die Menschen, die es nicht verdienen (Paperback, German language, 2016, Rowohlt Taschenbuch) 4 stars

Sebastian Bergman. Kriminalpsychologe. Er ist hochintelligent. Er liebt die Herausforderung. Aber reicht das aus, um …

Sehr viel besser als der vierte Teil bisher. Spannende Krimi-Geschichte bisher und die zwischenmenschlichen Beziehungsgeschichten der Ermittler nerven auch nicht so sehr, wie im letzten Teil.